Mitarbeiter von Bundeswehr und BWI im Data Center auf der Bonner Hardthöhe © BWI GmbH© BWI GmbH

Biere erweitert Rechenzentrums­verbund der Bundeswehr

2 min
17. Februar 2020

Im Auftrag des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat die BWI im zurückliegenden Jahr am Rechenzentrumsstandort Biere die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen, um neue und erweiterte IT-Services für die Bundeswehr bereitstellen zu können. Aktuell nimmt die BWI die ersten Dienste im neuen Data Center in Betrieb.

Bis der neue Rechenzentrumsverbund der Bundeswehr 2029 in Betrieb gehen soll, wird das neue Data Center in Biere nahe Magdeburg neue und zusätzliche IT-Services der Bundeswehr für die kommenden fünf bis zehn Jahre absichern. Aktuell baut die BWI am neuen Standort den Betrieb von ersten Basisdiensten wie die System Management Infrastructure oder das Identity Management auf.

Die Ausweitung um einen neuen Standort wurde nötig, da die bestehenden Data Center der BWI an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen waren. „Biere ist die erste Erweiterung dieser Größenordnung durch die BWI seit Modernisierung und Ausbau der Rechenzentren innerhalb des HERKULES-Projekts“, sagt BWI-Projektleiter Thorsten Thiel.

Effiziente, skalierbare und sichere IT-Infrastruktur

Nach der Anmietung des neuen Standortes durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) startete die BWI mit der Planung und Leistungsvergabe für die Ausstattung des neuen Rechenzentrums. Darauf basierend baute das BWI-Projektteam in Zusammenarbeit mit RITTAL, CORNING, TKS, Kentix, Bechtle, Computacenter und T-Systems in vier Monaten die neue IT-Infrastruktur auf. Am 16. Dezember 2019 konnte die BWI „infrastructure ready“ melden.

Zu den Maßnahmen gehörte beispielsweise der Aufbau von zwei neuen redundanten Glasfaserstrecken, um Biere an das Weitverkehrsnetz der Bundeswehr anzubinden. Zudem wurden rund 120 Serverracks einschließlich Sensorik, Netzwerkkomponenten und die Core-Verkabelung der IT-Compartments eingebaut, also der „Hauptnervenstrang“ in und zwischen den Serverräumen. Zudem wurden moderne Einhausungen der IT-Server zur besseren Klimatisierung verbaut. Diese sogenannte Gangschottung verbessert die Energieeffizienz der Systeme. Darüber hinaus hat die BWI erstmalig Stromschränke innerhalb der Serverräume beziehungsweise IT-Compartments installiert, die eine Verbrauchs- und Fehlerstrommessung der einzelnen Racks ermöglicht.

Damit hat das Unternehmen die Grundlage geschaffen, das neue Data Center modular erweitern und weitere IT-Services aufbauen zu können. Neben konventioneller kommen in Biere hyperkonvergente IT-Infrastrukturen zum Einsatz. Dahinter verbirgt sich die softwarezentrierte Architektur von Prozessoren, Speichern, Netzwerken und anderen Bestandteilen, die insbesondere Basis für cloudbasierte IT-Services ist. „Das Data Center in Biere gehört zu den modernsten in Europa“, sagt Ullfried Streu, Leiter Rechenzentrums- und Netzinfrastruktur bei der BWI.

 

Ein neuer Rechenzentrumsverbund

Im August 2019 hat die Bundeswehr die Planungsphase für den Neubau einer der größten Rechenzentrumsinfrastrukturen in Deutschland eingeleitet. An den Standorten Strausberg (Brandenburg), Wildflecken und Roth (Bayern) wird der neue Rechenzentrumsverbund im Geschäftsbereich des Bundesverteidigungsministeriums entstehen. Bis Ende 2022 soll die Planungsphase abgeschlossen sein. Ab 2023 sollen die Baumaßnahmen starten. Bis 2029 sollen alle Standorte in Betrieb sein.

Seit Beginn ist die BWI in das Großprojekt eingebunden und unterstützt die Bundeswehr. Ein Kernteam des IT-Systemhauses arbeitet seit 2017 mit dem Kommando Cyber- und Informationsraum (KdoCIR), dem BAAINBw und dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) zusammen, um unter anderem Standortvorschläge, Projektgrundlagen und ein Lösungsdesign für den neuen Verbund zu erarbeiten.

 

Automatisierter und zentraler Betrieb

An den Standorten Strausberg, Wilhelmshaven, Bonn, Köln und nun Biere betreibt die BWI die Data Center der Bundeswehr. Die jetzt fünf Rechenzentren werden zentral und automatisiert betrieben, gesteuert und überwacht und arbeiten georedundant im Verbund wie ein logisches Rechenzentrum.

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