Adriana Mikuteit lehnt an einer Säule und lacht in die Kamera. Im Hintergrund der Hafen in Bonn.© BWI GmbH/Bich-Ngan Nguyen
Interview mit Adriana Mikuteit

Mein Quereinstieg in die IT

3 min
10. Februar 2025

Wenn sich die eigenen Qualitäten und Interessen verändern, kann ein Wechsel in einen anderen Bereich von Vorteil sein. Vor vier Jahren kam Adriana Mikuteit aus der Chemiebranche zur BWI, um im Competence Center IT Security durchzustarten.

Nach mehreren Jahren Berufserfahrung als Prozessingenieurin konnte Adriana Mikuteit einiges an fachlicher Expertise vorweisen. Ihre verantwortungsvolle Aufgabe machte Spaß – und dennoch hatte Adriana etwas vermisst: Die IT und alles, was damit zusammenhängt, fand sie nämlich ziemlich faszinierend. So entstand der Wunsch nach beruflicher Veränderung.

Wie hast du die ersten Schritte in deinen Quereinstieg erlebt?

Adriana Mikuteit: Auch in meinem vorherigen Tätigkeitsbereich in der Kunststoffproduktion hatte ich regelmäßig mit IT-Anwendungen zu tun, beispielsweise bei der Steuerung unserer Anlagen. Der gesamte Bereich hat mich schon immer interessiert. Auch in meinem Studium der Systemtechnik, Kybernetik und Robotik. Dabei habe ich unter anderem gelernt zu programmieren. Außerdem ist mein privates Umfeld sehr „IT-lastig“. Beim Besuch einer IT-Karrieremesse bin ich auf das Jobangebot der BWI und die Einstiegsmöglichkeiten in der Cyber Security aufmerksam geworden. Ein späterer BWI-Kollege hat mir Mut gemacht, mich als Quereinsteigerin zu bewerben und mir gesagt, dass man grundsätzlich alles lernen kann, solange nur Interesse und Begeisterung für die IT vorhanden sind. Heute bin auch ich davon überzeugt. Außerdem ist mir bereits im Bewerbungsprozess klar geworden, dass bei der BWI nicht die Optimierung von Umsatzzahlen im Vordergrund steht, sondern vielmehr unser Auftrag, als primärer Digitalisierungspartner an der Seite der Bundeswehr zu stehen.

Wie schwer ist es dir gefallen, deinen vorherigen Job hinter dir zu lassen?

In der Chemiebranche war ich mit komplexen Themen betraut und hatte Verantwortung für einzelne Prozesse übernommen. Ich war mir in meiner Arbeit sehr sicher, wusste wie alles läuft. Diese Position hatte ich durch den Wechsel zur BWI verloren und mir war klar, dass ich einiges neu lernen muss, um fachlich mithalten und zum Beispiel Projektverantwortung übernehmen zu können. 

In der Cyber Security geht es für uns als BWI um die verantwortungsvolle Aufgabe, die Bundeswehr vor Cyber-Angriffen zu schützen. Unser Bereich kümmert sich dabei konkret um einen Service, der dafür sorgt, dass Schnittstellen je nach Anforderung freigegeben oder gesperrt werden. Zu unseren Aufgaben zählt auch, den Kunden gut zu beraten, beispielsweise zu den Risiken und Möglichkeiten dieser Services. Dazu arbeiten wir an der Schnittstelle mit weiteren Servicearchitekten in den Fachabteilungen. Das notwendige Hintergrundwissen fehlte mir zunächst, nicht nur was meine eigene, sondern auch die gesamte Aufgabe angeht. Alles bei der BWI war Neuland für mich.

Wer oder was hat dich in dieser Situation am meisten unterstützt?

Im Competence Center IT Security am BWI-Standort Leipzig haben meine Führungskraft Jan und meine Teamkollegin Janine mich einfach großartig eingearbeitet. Janine und ich waren, weil ich ja mitten im Corona-Lockdown zur BWI kam, über Wochen telefonisch miteinander verbunden. Meinen Quereinstieg hat Jan in der Abteilung organisatorisch sehr gut vorbereitet, unter anderem Janine ganz bewusst Zeit dafür eingeräumt, mich mit den Arbeitsabläufen im Team vertraut zu machen. Ehrlich gesagt hätte ich so eine umfassende Einarbeitung in die Aufgaben einer Service-Architektin gar nicht erwartet. Dass ich mich dadurch nicht nur fachlich, sondern generell in der IT-Umgebung super eingewöhnen konnte, hat mir extrem gut gefallen. Janine und mich hat diese Zeit sehr zusammengeschweißt und inzwischen sind wir Freundinnen. Am Standort Leipzig habe ich zahlreiche Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, die hilfsbereit sind und fühle mich heute, vier Jahre später, bei der BWI wirklich gut vernetzt. 

Im Ablöseprozess von meiner alten Stelle hat mir die Erkenntnis geholfen, dass ich früher die Sicherheit einer Produktionsanlage verantwortet habe, nun aber in meiner Aufgabe bei der BWI zur Sicherheit der Bundeswehr beitragen kann. Auch wenn beide Tätigkeitsfelder unterschiedlich sind, haben sie aber das Thema Sicherheit gemein. Das motiviert mich, meine neuen Herausforderungen mutig anzugehen.

Was rätst du Menschen, die über einen Quereinstieg in die IT nachdenken?

Auf der herCAREER 2024 in München haben wir die Besucherinnen in unseren Job-Offer-Talks über Einstiegsmöglichkeiten bei der BWI informiert. Dabei konnte ich über meine Erfahrungen als Quereinsteigerin und meinen Weg in die Cyber Security berichten und konkrete Tipps geben: Informiert euch und stellt Fragen, am besten auf einer Karrieremesse. Vor Ort trefft ihr Unternehmen mit Fachleuten aus der IT, die darauf vorbereitet sind, mit euch ins Gespräch zu kommen. Nicht nur Softwareentwickler werden gesucht, sondern IT-Fachkräfte für viele weitere Bereiche. Die Erwartungshaltung an das Skill-Set, das ITler mitbringen sollten, ist da sehr unterschiedlich. 

Macht euch klar, dass ihr auch in einem Quereinstieg niemals bei Null anfangt. Seid euch eurer Stärken bewusst und baut auf vorhandenen Fähigkeiten auf. Soft-Skills, Kenntnisse in Projektmanagement, Mittel der Kommunikation und weiteres gehen beim Jobwechsel nicht verloren. Und es kann sich lohen, vorab zu klären, welche Fort- und Weiterbildungen der Arbeitgeber ermöglichen kann und möchte. In meiner Abteilung und bei der BWI besteht daran ein beiderseitiges Interesse. Das ist ein großer Pluspunkt für die BWI und hat unter anderem dazu geführt, dass ich meinen Quereinstieg nicht als Sprung ins kalte Wasser erlebt habe, sondern als bewusste Entscheidung für eine sinnstiftende Aufgabe.

SAVE THE DATE: Auf der herCAREER Expo 2025 am 9./10. Oktober im MOC München wird – mit eigenem Stand und Vortragsprogramm – auch die BWI wieder vertreten sein!

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