Grafik eines Laptops in blu und pink und pinke 3D Blöcke kommen aus dem Bildschirm.© BWI GmbH / Björn Leek
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BWI Technology Center Communications

2 min
7. Dezember 2023

Die Fähigkeit, Daten in großer Menge sicher und möglichst verzugsfrei zu übertragen, ist eine Grundvoraussetzung für nahezu alle cyber-physischen Systeme. Aufkommende Übertragungs- und Netzwerktechnologien zu identifizieren und sie auf ihre Anwendbarkeit im Einsatzkontext Bundeswehr zu prüfen, ist Aufgabe des Technology Center Communications der BWI.

Auf dem Gefechtsfeld der Zukunft sind alle militärischen Einheiten und die von ihnen genutzten Waffen- und Einsatzsysteme miteinander vernetzt. Eine große Anzahl im Einsatzraum verteilter Sensoren sammeln vielfältige Informationen und geben diese an diverse verarbeitende Anwendungen automatisiert weiter. In einem nächsten Schritt werden anschließend die verarbeiteten Daten an verschiedene anzeigende Systeme (z.B. Lagedarstellung) sowie Effektoren weitergegeben. Bei diesem Prozess kommt der zugrundeliegenden Netzwerk- und Übertragungsinfrastruktur eine essentielle Bedeutung zu, ermöglicht sie doch überhaupt erst den Informationsaustausch der Systeme und Akteure untereinander. Doch nicht nur dort, sondern in nahezu allen militärischen Bereichen bilden Kommunikationslösungen die Basis für IT-Services.

Kommunikationstechnologien als Enabler

Das BWI Technology Center Communications befasst sich daher mit den technologischen Neuerungen im Bereich von Kommunikationssystemen, um sowohl die BWI als auch die Bundeswehr zu befähigen, frühzeitig auf die daraus resultierenden Entwicklungen reagieren zu können.

„Unser Team verfolgt das Ziel, aufkommende Übertragungs- und Netzwerktechnologien zu identifizieren, zu durchdringen und sie hinsichtlich ihrer Eignung und ihres potentiellen Nutzens im Kontext der Bundeswehr zu bewerten“, erklärt Daniel Schakols, Leiter des BWI Technology Centers Communications. „Dabei verstehen wir unsere Arbeit und deren Ergebnisse in erster Linie als Fundament oder Enabler für die Tätigkeiten in den anderen Technologiegebieten, in denen wir als BWI für die Bundeswehr tätig sind“.

Einen besonderen Fokus legt das fünfköpfige Technology-Center-Team dabei auf einsatznahe Systeme. „Ziel ist es das häufig anzutreffende geschlossene monolithische Design militärischer Systeme aufzubrechen und eine offene Schichtenarchitektur mit standardisierten Schnittstellen zu etablieren“, so Daniel Schakols. Dabei wird insbesondere auch dem Dual-Use-Ansatz Rechnung getragen: Das Team des Technology Centers prüft, inwieweit kommerzielle Technologien und Lösungen im militärischen Umfeld nutzenbringend eingesetzt werden können und somit perspektivisch unmittelbar zu einer robusten und resilienten Führungsfähigkeit beitragen werden.

Auf Innovationspfaden in Richtung Zukunft

Hierfür sichtet das Technology Center innerhalb vorab definierter Suchfelder kontinuierlich neue technologische Entwicklungen im Forschungs- und Entwicklungsumfeld der BWI. Bei vielversprechenden Themen werden initial Nutzungsmöglichkeiten zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen herausgearbeitet. Innerhalb dieser Innovationspfade bewertet das Team die Einsatzmöglichkeiten der technologischen Lösungen, baut anwendungsrelevante Technologiekompetenzen auf und führt initiale experimentelle Erprobungen durch. Gegenwärtig verfolgt das Technology Center Communications dabei folgende Innovationsbereiche:

  • Integrated Terrestrial and Non-Terrestrial Networks

    Untersuchungsschwerpunkte 4 Zusammenführung erdgebundener Netzwerke (z.B. Mobilfunknetze) und nicht erdgebundener Netzwerke (z.B. Satellitensysteme) zur Bereitstellung von Zugangs- und Transportdiensten zur transparenten Nutzung durch Endnutzer

  • Aerial Networks

    Untersuchungsschwerpunkte 4 Nutzung von luftgebundenen Plattformen (z.B. Luftschiffe) zur Bereitstellung von Netzwerkinfrastrukturdiensten, Untersuchung von Netzwerkinfrastrukturen zur spezifischen Nutzung durch luftgebundene Systeme (z.B. Drohnenschwärme)

  • Unified Network Access

    Untersuchungsschwerpunkte 4 Bereitstellung eines vereinheitlichten Netzwerkzugangs bei Nutzung unterschiedlicher Funk- und Übertragungstechnologien, Etablierung einer Übertragungsdienste-Schicht mit Technologie-unabhängigen Applikationsschnittstellen

  • Integrated Sensing and Communication

    Untersuchungsschwerpunkte 4  Integration von Sensor/Radar- und Kommunikationssystemen mit dem Ziel Synergieeffekte (Sensing-Assisted Communication, Communication-Assisted Sensing) zu nutzen 

  • Technology-Driven Network Architecture Evolution 

    Untersuchungsschwerpunkte 4  Weiterentwicklung von Netzwerkarchitekturparadigmen aufgrund von neuen Technologien (z.B. Dynamic Host Configuration in IPv6 Netzwerken).

  • Automated to Autonomous Network Orchestration

    Untersuchungsschwerpunkte 4 Transition von einer automatisierten hin zu einer autonomen Netzwerkorchestrierung

 

„Bei der Bereitstellung von Kommunikationsinfrastrukturen ist es zudem von größter Bedeutung, die verschiedenen Integrationsaspekte sowie die Automatisierung der Betriebsprozesse der verschiedenen Technologien im Blick zu haben, da beispielsweise die Lebenszyklen der von der BWI eingesetzten Anwendungen einen längeren Zeitraum umfassen als im kommerziellen Sektor“, so Daniel Schakols. „Zudem sind die Auswirkungen technologischer Neuerungen im Bereich der Netzwerk- und Übertragungstechnologie für den Endnutzer in der Regel nicht direkt ersichtlich, weshalb wir bei unserer Arbeit stark auf entsprechende Anwendungsfälle nebst den nutzerbezogenen Applikationen setzen. Daher streben wir bei der Erklärung und Demonstration unserer Erkenntnisse eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Technology Centern der BWI an und beabsichtigen gemeinsam technologieübergreifende Demonstratoren zu entwickeln.“

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