Moderner Hörsaal mit Student am Laptop© Adobe Stock/cvetikmart (KI)
interoperable Lerninfrastruktur

BWI Ausbildungssysteme optimieren Bundeswehr-Ausbildung

2 min
13. Mai 2025

Immer neue technologische Entwicklungen und die aktuelle sicherheitspolitische Lage stellen die Bundeswehr vor zunehmende Herausforderungen. Die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte setzt einen darauf abgestimmten Fähigkeitsaufbau und -erhalt mittels Ausbildung sowie eine darauf ausgerichtete zeitgemäße und resiliente Lerninfrastruktur voraus.

Die klassische Trennung zwischen Ausbildungs- und Einsatzzeiten verliert zunehmend an Bedeutung, weshalb sich „Train while you fight“ zu einem entscheidenden Paradigma für moderne Streitkräfte entwickelt: Ausbildung lässt sich nicht auf von Einsätzen getrennte Zeiträume beschränken, sondern muss kontinuierlich, anpassungsfähig und nahtlos in die operativen Aktivitäten integriert sein. Digitale Lösungen machen es möglich,  an jedem Ort, zu jeder Zeit mit jeder IT-Ausstattung zu lernen. Dazu müssen die bei der Bundeswehr eingesetzten Technologien so belastbar wie möglich sein – die Truppe braucht eine widerstandsfähige, interoperable Lerninfrastruktur mit aktuellen Lerninhalten.

Virtuelle Lernumgebung der Bundeswehr

Die BWI hat die Bedarfe der Bundeswehr im Blick und baut mit der sogenannten “Virtuellen Lernumgebung der Bundeswehr (VLBw)” ein Lernökosystem, das ihren hohen Anforderungen gerecht wird. Dieses führt alle digitalen Ausbildungsaktivitäten sowie unterschiedliche Lehr- und Lernmethoden auf einer einzigen Plattform zusammen. Zukünftig unterstützt durch KI-Elemente, wie beispielsweise Learning Analytics oder Sprachmodelle, wird sie ein besseres Verständnis der Lerninhalte ermöglichen. Die VLBw schafft eine präsenzähnliche, ortsunabhängige Ausbildung für die zukünftigen bis zu 300.000 Nutzenden in der Bundeswehr. Durch ihre Skalierbarkeit ist die Plattform auch mit Blick auf zukünftige Anforderungen erweiterbar und schafft damit genau die Flexibilität und Resilienz, die die Bundeswehr benötigt.

Moderne Ausbildungstechnik

Zeitgleich arbeitet die BWI an der Modernisierung von mehr als 2000 Hörsälen und über 40.000 Schulungsgeräten der Bundeswehr an über 130 Standorten. Moderne Ausbildungstechnik umfasst die Gesamtheit der für die Durchführung von Aus-, Fort- und Weiterbildung der Bundeswehr benötigten technischen Ausbildungsmittel und für deren Nutzung notwendige Soft- und Hardwarelösungen. Dabei geht es unter anderem um die Vernetzung aller ausbildungsrelevanten Geräte, die WAN-Anbindung oder auch den Einsatz interaktiver Whiteboards, Beamer und Audio-Systeme. Lernenden und Lehrenden wird damit höchstmögliche örtliche und zeitliche Flexibilität in der Gestaltung der Ausbildung und des individuellen Lernens ermöglicht.

Virtuelle Ausbildung

Künftig werden Virtual Reality (VR) und Extended Reality (XR) in immer größerem Maße für die Ausbildung in der Bundeswehr zum Einsatz kommen. Derzeit entwickelt etwa die BWI einen VR-Prototypen für ein Wachdiensttraining. Dieser soll unter anderem korrektes Verhalten in schwierigen Situationen erlernbar machen und ein ressourcenschonendes und jederzeit wiederholbares Training ermöglichen. Die VR-Lösung kann nicht nur menschliche Animationen, Sprache, Mimik und Gestik darstellen, sondern bietet auch die Möglichkeit einer realistischen und verständlichen Interaktion. Gleichzeitig können vollautomatisch messbare Daten über das Blick- und Sprachverhalten der Nutzenden gesammelt werden, was die Qualität der Ausbildung verbessert.

Nur der Anfang

Die BWI schafft eine flexible, moderne und harmonisierte Ausbildung für die Bundeswehr – an jedem Ort, zu jeder Zeit, für alle Nutzergruppen, mit jeder IT-Ausstattung. Darüber hinaus behält sie stets technologische Entwicklungen und aktuelle Trends auf dem Markt im Blick, um diese für aktuelle Bedarfe der Bundeswehr nutzbar zu machen oder noch nicht erkannte Mehrwerte für diese zu erschließen. Damit kann sie nicht nur die Qualität und Effizienz der Bundeswehr-Ausbildung steigern, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zu einer höheren Einsatzfähigkeit der Streitkräfte.

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