Illustration Digitalisierung mit Laptop, Smartphone, Stadt, Hexagon und Binärcode ©tippapatt/Adobe Stock© tippapatt/Adobe Stock

BWI: Diese Trends bestimmen das Digitaljahr 2020

4 min
31. Januar 2020

Die Digitalisierung legt auch 2020 keine Pause ein – vielmehr geht es rasant weiter. Welche technologischen Trends und Themen werden die Arbeit der BWI, Digitalisierungspartner und IT-Systemhaus der Bundeswehr, in den kommenden Monaten prägen? Das Innovation Management blickt auf die wichtigsten Handlungsfelder für 2020.

1. Smart Work

Smart Work ist das Arbeitsmodell der Zukunft. Und es steht ganz im Zeichen der Werte von heute: Eigenständigkeit und Selbstbestimmung, Effizienz und Leistung, Motivation und Wohlbefinden, Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Es dreht sich im Kern um die Fragestellung, welche Arbeitsumgebungen in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung und dem damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel erforderlich sind, damit die Mitarbeiter – einzeln und im Zusammenwirken – einen bestmöglichen Beitrag zur Wertschöpfung im Unternehmen leisten können.

Durch den Einsatz neuer Technologien werden effektive und zugleich ressourcenschonende Arbeitsumgebungen erschaffen, die sowohl die situativen Bedürfnisse der Mitarbeiter als auch die dienstlichen Belange in Einklang bringt: Konzentrierte „Stillarbeit“ in beruhigten Zonen. Interaktive und kreative Projektarbeit in Workshops. Besprechungen und Konferenzen in großen und kleinen Gruppen. Attraktive Pausen- und Sozialbereiche. Nur wenige Beispiele für situativ erforderliche Arbeitsumgebungen, für die aus der Erfahrung ein Ansatz „one size fits all“ nicht wirklich gut funktioniert.

Intelligente und nachhaltige Arbeitsumgebungen basieren auf dem Internet of Things und künstlicher Intelligenz. Dadurch sind neue „Sharing“-Konzepte realisierbar. Neben neuen attraktiven Chancen für die Unternehmen, ist damit auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz verknüpft. In Kombination mit einer Zweck- und Aufgaben-orientierten Gestaltung von Räumen, Flächen, Gebäuden oder ganzen Liegenschaften kann sich die bestmögliche Wirkung auf die Leistungsfähigkeit aller Beteiligten entfalten – und einige dieser Elemente werden in naher Zukunft auch virtuell sein.

„Smart Work beginnt nicht erst am eigenen Arbeitsplatz, sondern bereits auf dem gesamten Weg dorthin – und wieder zurück.“

Frank Hornbach, Lead Expert Innovation Management

2. Reale Virtualität

Längst ist die Nutzung von virtuellen Inhalten kein Nischenphänomen mehr, sondern hilft Ärzten bei der Vorbereitung von Operationen, Mechanikern in der Ausbildung, Wartungstechniker bei der Reparatur von Geräten und Ingenieuren bei der Erstellung neuer Produkte. Das Virtuelle ist längst akzeptierter Teil des Alltags vieler Menschen – im privaten und beruflichen Umfeld. Das Virtuelle ist bereits real – die reale Virtualität. Im Virtuellen können mit Hilfe künstlicher Intelligenz digital verfügbare Daten für den Nutzer und Konsumenten im situativen Kontext passgenau aufbereitet und interaktiv sowie intuitiv erlebbar gemacht werden.

Die Interaktion des Menschen mit dem „System Computer“ erweitert sich von Bildschirm, Tastatur und Maus auf Sprache, Gestik und Mimik. Das Virtuelle aktiviert und berücksichtigt mehr Sinne des Menschen – und damit mehr Fähigkeiten. Das System Computer verschwindet zunehmend von seinem angestammten Platz auf dem Schreibtisch oder in der Hand des Nutzers. Computer werden faktisch omnipräsent. Vernetzte Sensorik erlaubt eine raumungebundene Interaktion. Die Darstellung und Projektion nutzerbezogener Inhalte erfolgt multimedial an Bildschirmen wie bisher, über spezielle Brillen oder zukünftig auch Hologramme.

Assistenzsysteme wie Alexa, Cortana, Google oder Siri geben nur einen Vorschmack darauf, was bald mittels Spracherkennung möglich sein wird. In Spielekonsolen ist schon seit längerer Zeit eine Gestensteuerung vorhanden. In virtuellen Welten interagieren die Avatare der Teilnehmer über Handsensoren und Eye Tracking. Die Herausforderung ist nun, diese und kommende Funktionalitäten und Fähigkeiten sowie vor allem deren Kombination sinnvoll und wertschöpfend in den Arbeitsalltag zu integrieren.

3. Go Green!

Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehören zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Die Faktenlage und die intensive gesellschaftspolitische Debatte der letzten Jahre haben gezeigt: Nicht zu handeln ist keine Option. Go Green! zielt auf verantwortungsvolles, ressourcenschonendes Handeln und größtmögliche Effizienz mit Hilfe der Digitalisierung und dem Einsatz neuer Technologien. Chancen und Effekte gehen dabei Hand in Hand: Ressourcenreduktion bedeutet Kostensenkung. Umgekehrt kann eine effizientere und effektivere Gestaltung von Prozessabläufen auch ein wirkungsvoller Beitrag sein – neben der erhofften Beschleunigung und Fehlervermeidung durch stärkere Automation und bessere Integration.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind bei der Digitalisierung längst keine Fremdwörter mehr. So kann zum Beispiel die Green IT-Initiative des Bundes bereits auf wichtige Erfolge zurückblicken. Während der Energieverbrauch des IT-Betriebs 2008 bei 650 Gigawattstunden (GWh) lag, halbierte sich dieser Wert bis 2016 auf nur 353 GWh – und das bei steigenden Ansprüchen.

Die alltäglichen Abläufe und Arbeitsumgebungen und die dafür eingesetzten Ressourcen umweltfreundlicher zu gestalten, ist ein kultureller Wandel und verlangt ein aktives Mitwirken aller Beteiligten.

„Nicht zu handeln ist keine Option.“

Frank Hornbach, Lead Expert Innovation Management

4. Prozesse Reloaded

Viele Prozesse von heute wurden bereits in der Welt von Gestern entwickelt. Aber sind sie wirklich gewappnet für die Welt von Morgen? Die Welt ist global, zunehmend digital und umfassend vernetzt. Daten fließen nahezu in Echtzeit. In Zeiten von künstlicher Intelligenz und Internet of Things bedeuten mehr Daten auch bessere Informationen. Das ermöglicht bessere Entscheidungen und wirkungsvolleres Handeln. Die Leistungsfähigkeit steigt und skaliert. Diese Mehrwerte müssen unmittelbar in Prozessen und Abläufen aufgegriffen und umgesetzt und damit für Unternehmen und Organisationen nutzbar gemacht werden.

„Prozesse Reloaded“ bedeutet eine durchgängige Digitalisierung von Prozessen und Abläufen auch über Unternehmensgrenzen hinweg. In einer perfekt digitalisierten Welt gibt es keine Medienbrüche an den Schnittstellen mehr. Daten und Informationen fließen durch Automation schnell und ungehindert – aber dennoch gesichert zwischen den beteiligten Partnern. Unbrauchbare, nicht mehr zeitgemäße Prozesse werden konsequent ersetzt.

Das könnte Sie auch interessieren:
 

 
Startschuss erfolgt: BWI realisiert neue IT-Plattform der Bundeswehr „ExtranetBw“
ExtranetBw
2 min
28. Oktober 2021

Startschuss erfolgt: BWI realisiert neue IT-Plattform der Bundeswehr „ExtranetBw“

#Bundeswehr

#Applikationen

Im Zeichen digitaler Kommunikation und Kollaboration: Mit dem Projekt „ExtranetBw“ wird eine IT-Plattform entstehen, die Bundeswehrangehörige mit Nutzer*innen außerhalb des eigenen IT-Systems vernetzt und für zukünftige BWI-Projekte eine große…
2 min
28. Oktober 2021