Gestaltung der digitalen Gesundheitsversorgung der Bundeswehr © Mike Jahn
Karriere und digitale Patientenakte

Gestaltung der digitalen Gesundheitsversorgung der Bundeswehr 

4 min
8. November 2021

Bald wird es für alle Patient*innen der Bundeswehrärzte eine digitale Patientenakte geben. Als Senior System Engineer setzt Mike Jahn seine SAP-Expertise ein, um einen störungsfreien Betrieb der digitalen Akte zu gewährleisten.

Mike Jahn wechselte vor drei Jahren von einem SAP-Consulting-Unternehmen zur BWI. Dort wartete direkt eines der wichtigsten Projekte der BWI auf ihn: die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr. „Ich kam genau zur rechten Zeit – kurz vor dem Kick-off“, erzählt Jahn. „Das Projekt ist ein echter Meilenstein. Der Sanitätsdienst ist der erste Bereich der Bundeswehr, der so umfassend und ganzheitlich digitalisiert wird – mit einer stimmigen Systemarchitektur statt vieler Einzellösungen. Das ist natürlich auch für uns ungemein spannend.“ Zukünftig sollen Ärzte in jeder Liegenschaft auf die Krankheitsgeschichten ihrer Patienten, auf Diagnosen, Laborwerte, Röntgenbilder und andere Untersuchungsergebnisse zentral zugreifen können – jeder zivile oder militärische Patient der Bundeswehrärzte hat dann quasi eine digitale Patientenakte, auf die bei Bedarf auch zivile Krankenhäuser und Ärzte zugreifen können.

Zum Experten in SAP HANA 

Jahn ist im ERP-Plattformmanagement SAP aktiv. Seine Aufgaben: Upgrades und Patches durchführen und sicherstellen, dass die SAP NetWeaver-Systeme reibungslos laufen. Außerdem plant er zusammen mit seinen Kolleg*innen den Aufbau neuer SAP-Systeme, installiert und administriert sie. Seine Abteilung unterstützt rund 5.000 Soldat*innen dabei, jederzeit reibungslos mit dem System zu arbeiten und behebt Störungsmeldungen oder führt Änderungswünsche durch.

Die technischen Grundlagen rund um SAP NetWeaver beherrschte er aus seinem vorherigen Job, das Thema Gesundheitswesen war für Jahn aber komplett neu. Zur Einarbeitung bekam er das Architekturkonzept aller Systeme, die er betreut. Der Servicemanager gab ihm alle wichtigen Unterlagen, zudem recherchierte er selbst und konnte sich schnell das nötige Know-how aneignen. Heute ist er Experte in seinem Job.

Sein fachliches Wissen ist nach drei Jahren bei der BWI tiefer denn je und er besucht weiterhin regelmäßig Schulungen, deren Themengebiete er sich meist selbst aussucht. „Das ist für mich ein entscheidender Vorteil meines jetzigen Jobs“, sagt Jahn. „Während ich im Consulting-Unternehmen von vielen Themen ein bisschen Ahnung hatte, bin ich jetzt in einem Thema ganz tief drin und konnte mir richtig viel Wissen aneignen. Das finde ich toll.“ Davon abgesehen schätzt er die Planbarkeit seiner Aufgaben: Zu Jahresbeginn werden die wichtigsten Wartungen und Patches aller SAP-Landschaften geplant. „Dadurch passt die Work-Life-Balance und ich bin nicht so gestresst wie in meinem vorherigen Job.“

Platz für eigene Ideen

Wenn Mike Jahn ein bisschen Zeit übrig hat, kümmert er sich um sein Steckenpferd: Systemaufbauten. Was trocken klingt, könnte ihm und seinen Kolleg*innen langfristig die Implementierung von SAP-Systemen erleichtern. „SAP-Systeme bestehen aus verschiedenen Komponenten“, erklärt Jahn seine Idee. „Deren Implementierung läuft aber immer ähnlich ab. Mein Ziel ist es, dass wir Teile dieser Implementierung automatisieren und zukünftig viele Systeme parallel und standardisiert aufbauen können.“ Deshalb baut er immer, wenn er Zeit hat, Skripte, die die einzelnen Systeme dann automatisch ausführen. Die spielt er dann in ein Testsystem ein und prüft, ob die Installation dann reibungslos durchläuft Noch steht er am Anfang seiner Versuche, doch Jahn ist zuversichtlich, bald die Lösung gefunden zu haben – und freut sich, dass sein Arbeitgeber ihm neben seiner eigentlichen Aufgabe noch Zeit lässt, eigene Ideen zu verwirklichen.

"Mein Ziel ist es, dass wir Teile der SAP-Implementierung automatisieren und zukünftig viele Systeme parallel und standardisiert aufbauen können."

Mike Jahn, Senior System Engineer, BWI GmbH

Zeit für den nächsten Karriereschritt?

„Am besten gefällt mir bei der BWI die persönliche Freiheit – ich kann mich in meinem Job mit genau den Themen befassen, die mir Spaß machen und dabei richtig tief eintauchen“, sagt Jahn. Vergangenes Jahr schlug ihm sein Vorgesetzter vor, Teamleiter zu werden. Jahn nahm an einem entsprechenden Workshop teil, stellte dann aber fest, dass er sich noch nicht in der Rolle des Teamleiters sieht. Erst will er weiter Erfahrungen sammeln, bevor er in ein oder zwei Jahren dann doch vielleicht die Teamleitung übernimmt.

Bis dahin kümmert er sich um einen Azubi, leitet ihn zu Selbststudien an und fördert dessen Eigenmotivation – denn die ist laut Jahn wichtig in seinem Job. Wer über den Tellerrand schaut und herausfindet, was ihm liegt, kann bei der BWI fast alles erreichen. „Meine Idee, die Systemaufbauten zu automatisieren, gehört eigentlich gar nicht zu meinem Arbeitsbereich“, sagt Jahn. „Aber nach kurzer Absprache wird mir genügend Freiraum gegeben, mich darum zu kümmern – das bieten die wenigsten Unternehmen.“

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