BWI-Mitarbeiter in einem Rechenzentrum vor einem Serverrack© BWI Gmbh/Frank Löschke
Digitalisierung

Private Cloud der Bundeswehr: BWI nimmt erste Ausbaustufe in Betrieb

2 min
13. Januar 2025

Am 6. Januar hat die Bundeswehr grünes Licht für die erste Ausbaustufe der von der BWI entwickelten Cloud-Plattform gegeben. Vor der formalen Betriebsfreigabe hatte die „private Cloud der Bundeswehr“ (pCloudBw) die Akkreditierung durch die Deutsche militärische Security Accreditation Authority (DEUmilSAA) bis zum Geheimhaltungsgrad VS-NfD erhalten. Ein Meilenstein für das Vorhaben der BWI sowie für die Digitalisierung der Bundeswehr.

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat der BWI Anfang Januar die „Freigabe zur Nutzung“ für die erste Ausbaustufe der pCloudBw erteilt. Mit der Genehmigung durch die Projektleitung auf Seiten der Bundeswehr darf die BWI die von ihr entwickelte Cloud-Lösung in den produktiven Betrieb übernehmen. Zuvor hatte die Plattform die mehrstufige Schwachstellenanalyse durch die DEUmilSAA durchlaufen und eine Akkreditierung bis zum Geheimhaltungsgrad „Verschlusssachen – Nur für den Dienstgebrauch (VS-NfD)“ erhalten. Die DEUmilSAA bescheinigt damit, dass die pCloudBw die Vorgaben der Bundeswehr an die Informationssicherheit erfüllt. Zwölf Services stellt die BWI zum Start über die pCloudBw bereit – redundant ausgelegt, in einer hochverfügbaren Rechenzentrumsinfrastruktur. In der Hauptsache handelt es sich dabei um Infrastruktur- und Plattform-Services.

Die Freigabe zur Nutzung markiert den Go-live der pCloudBw – ein Meilenstein nicht nur für das Projekt, sondern auch für die Digitalisierung der Bundeswehr. Frank Leidenberger, Chief Executive Officer der BWI: „Geostrategischer Wettbewerb, ein sich änderndes sicherheitspolitisches Umfeld und über allem eine exponentielle technologische Entwicklung – die Bundeswehr befindet sich in einer Zeit, die durch immer dynamischere Veränderungen gekennzeichnet ist.“ Der eigene Digitalisierungsgrad sei ein wesentlicher Faktor, um mit dieser Dynamik Schritt halten zu können. Der pCloudBw komme dabei eine besondere Bedeutung zu. „Sie ermöglicht es uns, IT-Services künftig automatisierter und standardisierter und damit einfacher, flexibler und schneller bereitzustellen und zu skalieren. Außerdem schafft sie künftig die Voraussetzung für andere Schlüsseltechnologien wie dem Internet of Things, künstlicher Intelligenz oder Big Data Analytics“, sagt Leidenberger.

Cloud first

Aufgrund der Bedeutung der Technologie verfolgt die BWI das Cloud-First-Prinzip und hat es in ihrer Unternehmensstrategie verankert. Damit ist Cloud-Computing künftig das bevorzugte Betriebsmodell des primären Digitalisierungspartners der Bundeswehr. Neue Services werden grundsätzlich über die Cloud bereitgestellt. Für jedes neue Vorhaben gilt es zu prüfen, ob bestehende Cloud-Services verwendet werden können oder eine Neuentwicklung sinnvoll ist. Das betrifft neue, künftige Anwendungen ebenso wie schon bestehende. 2023 haben Bundeswehr und BWI bereits damit begonnen zu prüfen, welche IT-Services in Zukunft in die Cloud überführt werden können. Ab diesem Jahr beginnt sie schrittweise mit deren Migration. Auch die ersten Neuentwicklungen für die pCloudBw kommen noch in diesem Jahr. Zudem wird die BWI die Plattform in den kommenden Jahren weiterentwickeln und ausbauen. In Zukunft soll die private Cloud der Bundeswehr auch geheime Daten (DEU-Geheim und NATO/EU Secret) verarbeiten können und als verlegefähige Lösung auch im Einsatz und bei Übungen zur Verfügung stehen.

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