Im Hintergrund zwei weiße Fahnen am Fahnenmast mit BWI Logo. Im Vordergrund rechts eine Stahl Stehle mit BWI Logo. Eingang zu Liegenschaft fotografiert.© BWI GmbH

IT-Projekt HERKULES erhält Innovationspreis PPP

2 min
4. Mai 2011

Bundeswehr und BWI haben am 3. Mai in Berlin im Rahmen des Verwaltungskongresses „Effizienter Staat“ den Innovationspreis Public Private Partnership (PPP) 2011 in der Kategorie „Informationstechnik“ erhalten. Brigadegeneral und Vize-Präsident des Bundesamtes für Informationstechnik und Informationsmanagement der Bundeswehr, und der Vorsitzende der Geschäftsführung der BWI Informationstechnik GmbH, nahmen die Auszeichnung entgegen. Prämiert wurden die Umsetzung und die Fortschritte im IT-Projekt „HERKULES“. In der öffentlich-privaten Partnerschaft modernisiert die Bundeswehr gemeinsam mit der Siemens AG und IBM Deutschland GmbH ihre nichtmilitärische Informationstechnik- und Kommunikationsinfrastruktur.

Der Innovationspreis PPP, ausgelobt vom Bundesverband Public Private Partnership (BPPP) und dem Behörden Spiegel, wurde in diesem Jahr zum siebten Mal vergeben. Eine Jury aus unabhängigen Experten prämierte die Projekte, bei denen es öffentlichen und privaten Partnern in besonders überzeugender Weise gelungen ist, zum beiderseitigen Nutzen Vorhaben zu realisieren. Mit dem IT-Projekt HERKULES wird Europas derzeit größte öffentlich-private Partnerschaft zwischen Bundeswehr, Siemens und IBM ausgezeichnet. Zur Begründung gab die Jury an: „Die Öffentlich Private Partnerschaft ist eindeutig günstiger als eine Modernisierung in Eigenregie der Bundeswehr. Eine Anschubfinanzierung des Projekts wäre ohne die Unterstützung der privaten Partner nicht möglich gewesen. Durch HERKULES kann sich die Bundeswehr von Aufgaben trennen, die sie nicht unbedingt selbst machen muss und sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.“ Weiter heißt es: „Die Bundeswehr beschleunigt deutlich die Modernisierung, Standardisierung und Zentralisierung ihrer IT und löst sich mit dem Projekt von ihrer fragmentierten, inkonsistenten und redundanten IT-Struktur“. Die Jury stellte zudem fest, dass die Partner den Kostenplan für den Ausbau der lokalen IT-Netze um mehrere hundert Millionen Euro senken konnten.

 

Leistungsverbund aus NRW treibt HERKULES voran

Der BWI Leistungsverbund mit der BWI Informationstechnik GmbH wurde Ende 2006 von Bundeswehr, Siemens und IBM gegründet, um die IT- und Telekommunikation der Bundeswehr zu modernisieren. Hauptsitz der Gesellschaften ist Meckenheim in der Nähe von Bonn. Im bisherigen Verlauf von HERKULES hat die BWI weite Teile der IT- und Telekommunikationsinfrastruktur der Bundeswehr modernisiert.

 

Modernisierung weit fortgeschritten

Die BWI hat ein modernes, leistungsfähiges Weitverkehrsnetz mit 6.000 km Glasfaserkabel für die Bundeswehr aufgebaut, die vorhandenen Sondernetze integriert sowie die Rechenzentren und zentralen Serversysteme umfassend modernisiert. Neben der Leistungsfähigkeit lag ein besonderes Augenmerk der BWI auf dem Aufbau energieeffizienter Lösungen – so konnte der Stromverbrauch der Rechenzentren deutlich reduziert werden. Die BWI hat für die Bundeswehr einen zentralen User Help Desk an vier Standorten eingerichtet, der 24 Stunden am Tag an 365 Tagen für technische Fragen erreichbar ist, ein zentraler Auskunfts- und Vermittlungsdienst (A&V-Dienst) an zehn Standorten hat die ehemals lokalen Telefonvermittlungen der Bundeswehr abgelöst. Neue Leistungsmerkmale hat das PPP für die Telekommunikation der Streitkräfte bereitgestellt und rund 120.000 Telefone erneuert. Zudem wurden über 27.000 Nutzer mit SASPF, SAP für die Bundeswehr, ausgestattet und geschult. Die Zentralen Dienste, wie Internet und Intranet, hat die BWI auf eine neue technisch Plattform gestellt und die bestehenden Auftritte der Bundeswehr, sofern sie die Voraussetzungen erfüllten, auf diese überführt. Bei der Verkabelung der Liegenschaften der Bundeswehr und bei der Erneuerung der Computerarbeitsplätze werden die Modernisierungsmaßnahmen in 2011 weiter fortgeführt. Bislang erneuerte die BWI mit Unterstützung der Bundeswehr-Projektteams über 90.000 PCs – davon allein im vierten Quartal 2010 rund 15.000 PCs mit bis zu 3.200 Geräten in einer Woche.

 

Nutzerzufriedenheit steigt

Anwender und Dienstellenleiter der Bundeswehr sind mit der nichtmilitärischen IT-Ausstattung zunehmend zufriedener. Das geht aus dem zweiten Forschungsbericht zur Nutzerzufriedenheit mit HERKULES und BWI hervor, den das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums angefertigt hat. In der Befragung vom Herbst 2010 schneiden nach Auffassung aller Anwender insbesondere der User Help Desk und der A&V-Dienst deutlich besser ab, der Service insgesamt wird positiv bewertet. Zudem beurteilt ein größerer Teil der Befragten die IT-Situation im Vergleich zum Vorjahr als verbessert. Die neue, moderne Netzinfrastruktur trägt dazu bei, dass die Nutzer mit dem Zugang zu Intranet der Bundeswehr und Internet zufriedener sind: Schneller, zuverlässiger und besser verfügbar lautet das Urteil.

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