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AI-Driven Development: Softwareentwicklung von morgen

4 min
11. Oktober 2019

Smarte Sprachassistenten sind längst alltäglich und auch auf dem Weg zum autonomen Fahren spielt künstliche Intelligenz (KI) eine bedeutende Rolle. Aber besonders für die effizientere Entwicklung von Software bietet KI enormes Potenzial. AI-Driven Development soll Entwickler künftig entlasten und auch Laien zur automatisierten Entwicklung von Anwendungen befähigen.

Bereits heute sind Milliarden von Geräten über das Internet der Dinge (IoT) vernetzt. Digitale und physische Welt verschmelzen zunehmend und die Anzahl neuer Technologien und Applikationen wächst rapide. Hierbei kommt der Entwicklung von Software eine zentrale Bedeutung zu. Die Nachfrage nach Daten- und Programmierspezialisten erhöht sich stetig – und der Fachkräftemangel wird zur ernstzunehmenden Schwachstelle.

Für Gartner liegt die Zukunft der Softwareentwicklung deshalb in AI-Driven Development. Der Marktforscher prognostiziert: Bereits im Jahr 2022 sollen in mindestens 40 Prozent aller neuen Softwareprojekte auch virtuelle Entwickler die Projektteams unterstützen. Künstliche Intelligenz wird die klassische Softwareentwicklung verändern, erwartet Gartner.

 

Was steckt hinter AI-Driven Development?

Für die Entwicklung von KI-gestützten Lösungen haben professionelle Anwendungsentwickler bisher meist mit einem Data Scientist zusammengearbeitet. Doch der Markt wandelt sich rasant: Mithilfe von vordefinierten Modellen, die als Service bereitgestellt werden, können Entwickler künftig unabhängig von Datenwissenschaftlern KI-Funktionen in neue Anwendungen integrieren.

 

In Zukunft soll ein umfassendes Ökosystem aus KI-Algorithmen, Modellen und modernen Entwicklungstools verfügbar sein. Dadurch lassen sich Anwendungen wesentlich einfacher und schneller entwickeln als heute. Ausgereifte KI-gestützte Entwicklungsumgebungen ermöglichen zudem sogenannten Citizen Application Developers – Laien ohne praktische Programmierkenntnisse –, neue Softwarelösungen automatisch zu generieren. Ähnlich wie das Content-Management-System WordPress kaum technische Kenntnisse zur Erstellung von Websites voraussetzt, wird dann auch die Entwicklung neuer Anwendungen nicht mehr nur qualifizierten Programmierern vorbehalten sein. Der Nutzerkreis von KI-gestützten Tools für die Softwareentwicklung erweitert sich und die Effizienz steigt.

„Moderne KI-gestützte Entwicklungsumgebungen, die Anwendungen automatisieren, läuten das Zeitalter des Citizen Application Developer ein.“

David Cearley, Distinguished Vice President Analyst bei Gartner

Die Einsatzszenarien sind breit gefächert

Noch ist die Technik für den KI-Einsatz in der Softwareentwicklung nicht massentauglich und der Automatisierungsgrad relativ gering. In Zukunft kann künstliche Intelligenz jedoch Entwickler in vielen Arbeitsbereichen unterstützen: von der automatisierten Codegenerierung über App-Entwicklung und erweiterte Analysen bis hin zu Softwaretests und Fehlerbehebungen.

Werden KI-gestützte Funktionen auf den Entwicklungsprozess selbst angewendet, ließe sich beispielsweise das Testen automatisieren und der gesamte Zyklus vereinfachen. Im Laufe des Entwicklungszyklus sind Softwaretests ein wichtiger und aufwendiger Bestandteil. Dabei besteht die Herausforderung darin, wahrscheinliche Fälle und Extremsituationen zu definieren, die einen maßgeblichen Einfluss auf die spätere Performance haben könnten. Diese Aufgabe könnte künftig künstliche Intelligenz übernehmen, indem sie frühere Protokolle heranzieht und automatisch Testfälle festlegt.

 

AI-Driven Development wird Softwareentwickler entlasten

KI-gestützte Entwicklungsumgebungen verändern die Arbeit von Softwareentwicklern in Zukunft zwar weitgreifend und gestalten sie effizienter. Künstliche Intelligenz macht qualifizierte Programmierer in absehbarer Zeit jedoch nicht überflüssig, sondern übernimmt vielmehr eine definierte Supportrolle. Durch automatisierte Werkzeuge reduzieren sich für Entwickler monotone Routineaufgaben beim Entwickeln, Testen und Warten von Softwarelösungen. So können sie ihre Arbeitszeit produktiver und kreativer nutzen – etwa für die Schaffung innovativer Funktionalitäten – und dadurch qualitativ bessere Software noch schneller auf den Markt bringen.

Auch die BWI, IT-Systemhaus und Digitalisierungspartner der Bundeswehr, befasst sich innerhalb ihrer Softwareentwicklung mit KI, unter anderem mit agentenbasiertem Testen, mit dem bestimmte Anteile von Softwaretests automatisiert werden können.

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