Frau vor Bildschirmen mit unterschiedlich dargestellten Daten © Laurence Dutton/iStock© Laurence Dutton/iStock
Daten als strategische Ressource

Strategische Ressource Daten – BWI goes data-driven

4 min
27. Januar 2022

Heute vor einem Jahr hat das Kabinett die Datenstrategie der Bundesregierung beschlossen. Mit den rund 240 Maßnahmen soll neben dem besseren Schutz von Daten und Infrastrukturausbau vor allem die Nutzung von Daten gesteigert und eine Datenkultur in Deutschland etabliert werden. Auch die BWI hat den Weg zur datengetriebenen Organisation eingeschlagen.

Daten sind eine strategische Ressource. Das führt uns gerade Corona vor Augen. Daten sind ein wichtiges Instrument in der Pandemiebekämpfung, etwa um die Wirksamkeit politischer oder epidemiologischer Maßnahmen zu bewerten. Nichts geht mehr ohne. Laut einer aktuellen Prognose des deutschen Online-Portals Statista soll die weltweit jährlich generierte Datenmenge 2025 auf 175 Zettabyte ansteigen. Zum Vergleich: 2018 hat die Menschheit 33 Zettabyte digitaler Daten produziert.

„Deutschland als Vorreiter“

Die Fähigkeit, aus der stetig wachsenden Datenflut relevante Erkenntnisse zu generieren zu können, wird maßgeblich über die Zukunftsfähigkeit von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft entscheiden. „Wir müssen Daten als strategisches Gut betrachten“, sagt Alexander Keidel von der BWI-Innovationseinheit innoX. Nur durch einen professionellen und strukturierten Umgang, könne daraus aber ein Mehrwert geschöpft werden. Große Datenmengen beherrschbar und effizient nutzbar zu machen, ist eine der großen Aufgaben unserer Zeit. Doch wie schaffen Staat, Wirtschaft und Wissenschaft Daten das?

Die Bundesregierung hat sich mit diesen Fragen in ihrem 122-seitigen Strategiepapier befasst. Das Ziel: „Deutschland zum Vorreiter für das innovative Nutzen und Teilen von Daten in Europa“ zu machen. Die von der Bundesregierung vor einem Jahr definierten Handlungsfelder hat die BWI in ihre eigene Datenstrategie einfließen lassen. 2022 wird sich das IT-Systemhaus und Digitalisierungspartner der Bundeswehr mit der unternehmensweiten Innovationskampagne „Data-driven World“ den wesentlichen Transformationsfeldern auf dem Weg zu einem datengetriebenen Unternehmen widmen: Data-driven Culture, Data Management und Data Governance.

„Wir müssen Daten als strategisches Gut betrachten.“

Alexander Keidel, BWI innoX

Das Öl des 21. Jahrhunderts

„Data-driven zu sein bedeutet, Informationen zu verwenden, um effizientere Entscheidungen zu treffen, anstatt sich auf Erfahrung oder Intuition zu verlassen“, erläutert Dr. Daniel Frohschammer, Team Scouting & Advisory bei BWI innoX. Wirtschaft und Verwaltung haben den Wert von Daten für die systematische Entscheidungsfindung erkannt. Datenbasierte Entscheidungen ermöglichen mehr Effizienz, helfen bestehende Prozesse zu optimieren, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und innovative Lösungen zu fördern. Nicht umsonst werden sie auch als das Öl des 21. Jahrhunderts bezeichnet. „Sie sind wertvoll wie ein Rohstoff, der erst mit der richtigen Verarbeitung seinen ganzen Nutzen entfaltet“, erklärt Frohschammer.

Um ihr enormes Potenzial bestmöglich nutzen zu können, sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich, wie zum Beispiel eine übergreifende Data Governance. „Daten werden an unterschiedlichen Stellen gesammelt und verwaltet. Wir müssen klären, wo relevante Daten entstehen und wie wir sie nutzbar machen können“, so Mario Deng, BWI Data Analytics. Aufgabe für Organisationen wie die BWI sei es dafür zu sorgen, dass es keine Datensilos mehr gibt, sondern relevante Daten abteilungs- und positionsübergreifend verfügbar sind.

„Daten sind wie ein Rohstoff, der erst mit der richtigen Verarbeitung seinen ganzen Nutzen entfaltet.“

Dr. Daniel Frohschammer, BWI innoX

Kultur, Know-how und Tools

Und Mitarbeitende müssen stärker als bislang befähigt werden, mit Daten zu arbeiten. Der Weg zu einer datengetriebenen Organisation geht damit sowohl über eine entsprechende Kultur einher, als auch mit den notwendigen Fähigkeiten, Infrastruktur und Technologien, um Daten analysieren und aus den gewonnenen Erkenntnissen mehrwertbringende Geschäftsentscheidungen treffen oder Verbesserungs- und Innnovationsmöglichkeiten ableiten zu können.

Eine generelle Datenkompetenz ist auch ein erklärtes Ziel der Bundesregierung. „Solide allgemeine Fähigkeiten im Nutzen von Daten und deren Auswertung sind essentiell, damit Bürger*innen sicher, verantwortungsbewusst und effektiv mit ihnen umgehen können“, sagt Deng. Innerhalb der BWI haben die Einheiten innoX und Data Analytics die Aufgabe übernommen, ein einheitliches Verständnis von Daten und dem damit verbundenen Mehrwert zu schaffen.

„Solide Fähigkeiten im Nutzen von Daten und deren Auswertung sind essentiell.“

Mario Deng, BWI Data Analytics

Datengetriebenen Services für die Bundeswehr

Vor allem auf dem Gebiet Data Analytics, also den Bereichen künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Data Mining, beschäftigt sich die BWI mit der Entwicklung neuer datengetriebenen Services für die Bundeswehr. Wie KI für die Analyse von Daten eingesetzt werden kann gehört zu den Handlungsfeldern der Innovationseinheit BWI innoX. Das untersucht der Bereich vor allem in Form von Trend- und Marktanalysen sowie Innovationsideen und Experimenten. Die Einheit greift in ihrer Arbeit systematisch auf das Wissen der eigenen Mitarbeiter*innen und Angehöriger der Bundeswehr zurück – wie in der in Kürze startenden Kampagne „Data-driven World“.

Oder im Zuge ihrer Data Analytics Hackathons. Bei der dritten Ausgabe des Formats im November letzten Jahres hatte ein Team aus Bundeswehr und BWI eine Applikation entwickelt, die Messenger-Nachrichten analysiert und Fake News automatisiert erkennen kann. Relevant auch für die Bundeswehr, denn falsche Informationen, die etwa zu Propagandazwecken gezielt in sozialen Netzwerken verbreitet werden, stellen eine zunehmende Bedrohung dar – für Staaten, Organisation und Privatpersonen.

Auf dem Weg zur Data-driven Bundeswehr

Auch die Bundeswehr hat den Weg zu einer datengetriebenen Organisation eingeschlagen und ist mit ihrer Infrastruktur gut gerüstet: Als erstes Bundesressort veröffentlichte das Verteidigungsministerium Oktober letzten Jahres eine Datenstrategie und das dazugehörige Umsetzungskonzept. Die Ziele: Daten im eigenen Geschäftsbereich übergreifend zu managen und ihre Qualität und Verfügbarkeit zu verbessern. Als ihr Digitalisierungspartner und Innovationstreiber unterstützt die BWI die Bundeswehr dabei.


innoXpertise

Einen tieferen Einblick in das Thema gibt es für alle Interessierte in einer Vortragsreihe von BWI innoX. Los geht es am 1. Februar, um 13 Uhr mit dem Online-Event „Data Driven – The Big Picture“. Zu den Referenten gehört unter anderem Oberst Bernd Stingl, Referatsleiter im Bundesministerium der Verteidigung, der über die Datenstrategie des BMVg und die Zusammenarbeit mit der BWI spricht. Jetzt informieren und anmelden!

 

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