Martin Kaloudis, CEO BWI GmbH, während der „Potsdamer Gespräche zur Nationalen CyberSicherheit“ am 25. Juni © HPI© HPI

Potsdamer Gespräche zur nationalen Cyber-Sicherheit: Deutschland muss aufrüsten

2 min
26. Juni 2020

Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Behörden haben im Rahmen der „Potsdamer Gespräche zur Nationalen CyberSicherheit“ am 25. Juni über die aktuelle IT-Sicherheitslage in Deutschland diskutiert. Martin Kaloudis, Chief Executive Officer (CEO) der BWI, sprach im Panel über Digitale Souveränität und Resilienz von IT-Systemen.

Die Corona-Krise hat mobiles Arbeiten und Online-Kommunikation alltäglich gemacht und damit nochmal mehr das Thema Cybersicherheit in den Fokus gerückt. Wie es aktuell um die IT-Sicherheit und die digitale Souveränität Deutschlands – nicht nur in Krisenzeiten bestellt ist – und wie Staat, Unternehmen und Einzelpersonen damit umgehen, diskutierte die Expertenrunde gestern während der durch das Hasso-Plattner-Institut (HPI) veranstalteten Potsdamer Gespräche zur Nationalen CyberSicherheit. Das Fazit: Deutschland muss sowohl IT-Sicherheit, als auch digitale Souveränität weiterdenken, zusammenrücken, in vielen Bereichen aufrüsten und als Grundlage für den digitalen Fortschritt verstehen.

 

Lessons Learned aus COVID-19: „Frühzeitig investieren“

In verschiedenen Experten-Panels bezogen die über 25 eingeladenen Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und deutscher Sicherheitsbehörden Stellung zu den aktuellen Herausforderungen, wie etwa zur digitalen Selbstbestimmung Deutschlands. Martin Kaloudis, CEO der BWI betonte, dass digitale Souveränität zwar bedeute, auch die Wahl zwischen Herstellern und Anbietern zu haben, es komme aber nicht allein auf die Herkunft von IT-Produkten an. Entscheidend sei ihre Beschaffenheit: „Digitale Resilienz ist ein wichtiger Beitrag zur digitalen Souveränität. Man kann sie nicht einfach nachträglich in ein bestehendes System einbauen. Sie ist ein systemisches Prinzip – und fehlt es, merkt man es erst, wenn es schon zu spät ist. Wenn wir aus COVID-19 etwas lernen möchten, dann: frühzeitig investieren, um gegen Krisen gewappnet zu sein.“ Dabei sei es wichtig, dass staatliche und nicht-staatliche Akteure zusammen kommen und in den Dialog treten.

 

Keine Innovation ohne digitale Souveränität

Wilfried Karl, Präsident der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS), machte die tragenden Rolle digitaler Souveränität für Deutschland deutlich, ohne die „Innovationen ausbleiben und wichtige staatliche Aufgaben zukünftig nur in Abhängigkeit ausländischer Akteure geleistet werden können“. 5G und die Corona-Pandemie haben gezeigt, dass jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt werden müssen. Dazu gehört für Kaloudis unter anderem auch die Investition in „digitale Grundbildung“. Und die fange bereits in den Schulen an.

 

Gesamtstaatliche Aufgabe

Wie wichtig der gemeinsame Austausch mit Vertretern aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Gesellschaft zum Thema IT-Sicherheit ist, fasste Generalmajor Jürgen Setzer, Chief Information Security Officer und stellvertretender Inspekteur Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr zusammen: „Cybersicherheit ist eine gesamtstaatliche Aufgabe und kann nur gemeinsam gelingen. Die Gefahrenlage in Deutschland hat sich durch die Digitalisierung erheblich verkompliziert.“

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