
Mit dem Innovations-Experiment „Virtueller Lageraum“ testen BWI und Luftwaffe seit letztem Jahr gemeinsam den Einsatz von Virtual Reality in der Cloud für Lagebesprechungen und -darstellungen. Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, hat sich am 24. Juni in Köln-Wahn über das Vorhaben informiert.
Martin Kaloudis, Chief Executive Officer der BWI, begrüßte Generalleutnant Ingo Gerhartz am Mittwochnachmittag in der Kölner Luftwaffenkaserne zur Live-Demonstration einer Einsatzlagebesprechung mittels Virtual Reality (VR). Markus Zobel, Executive Architect und Leiter des Experiments „VR-Lage“ im Innovation Management der BWI, stellte das Pilotprojekt vor.
Virtuelle, dreidimensionale militärischen Lageräume sollen künftig vor allem die ortsungebundene Zusammenarbeit in den deutschen Streitkräften verbessern. „Gerade wenn es darum geht, Informationen zu synchronisieren und konsistente Beschlüsse sicherzustellen, kommen klassische Konferenztechniken an ihre Grenzen“, erklärt Markus Zobel. Hier könnten künftig VR-Lageräume mit virtuellen Whiteboards, zwei- und dreidimensionalem Karten- und Datenmaterial, integrierten Protokollfunktionen oder Office- und Kollaborationstools Abhilfe schaffen.
Die räumliche Distanz vergessen
„Das Feedback war gut. Wir konnten mit der heutigen Live-Demo technologische Perspektiven von VR für die Luftwaffe aufzeigen“, so Markus Zobel. Generalleutnant Gerhartz konnte sich ein gutes Bild des Potenzials von Virtual Reality machen. Die Technologie biete viele Chancen für die Luftstreitkräfte, etwa bei Briefings und Nachbesprechungen. Das Experiment sei ein guter erster Schritt, um darauf aufzubauen. „Die VR-Lage ist so intuitiv und reibungsfrei zu bedienen, dass man die räumliche Distanz vergisst und die Effizienz der Zusammenarbeit wesentlich steigert“, sagt Oberstleutnant Bär, Zentrum für Luftoperationen, der den Termin begleitete.
Mit der Truppe, für die Truppe
Das Projekt setzt die BWI agil um. Basis ist das Scrum Framework. Gemeinsam mit der Bundeswehr, insbesondere dem Zentrum für Luftoperationen, Luftwaffentruppen-Kommando, dem Taktischen Luftwaffengeschwader 31 und dem Zentrum für Softwarekompetenz, werden konkrete Anwendungsfälle in Form von User Stories erarbeitet und in Sprints entwickelt.
„Den VR-Prototypen haben wir user centered entwickelt. Das heißt, wir haben vom ersten Tag an eng mit den künftigen Anwendern zusammengearbeitet“, sagt Martin Kaloudis. Dementsprechend gut sei das bisherige Feedback der Nutzer. „Das hat uns heute auch Generalleutnant Gerhartz bestätigt, genauso wie Staatssekretär Dr. Peter Tauber, der uns Anfang Juni besucht hat und sich ein Bild machen konnte. Am Freitag haben wir die Möglichkeit, das Projekt der Ministerin vorzustellen“, so Kaloudis.
Anwendungsbeispiel „Air Tasking Order“
Seit Herbst letzten Jahres erprobt die BWI im Auftrag des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Einsatzmöglichkeiten von Virtual Reality für Lagebesprechungen und -darstellungen und entwickelt unter anderem für die Luftwaffe dreidimensionale VR-Lageräume. Ein erstes Anwendungsbeispiel ist der Lufteinsatzbefehl „Air Tasking Order“ (ATO). Er dient dazu, Einsätze und Übungen mit mehreren Luftfahrzeugen aufeinander abzustimmen und zu koordinieren. Bei einer ATO werden Lagebesprechungen mit VR-Technologie und speziell aufbereiteten interaktiven Karten durchgeführt. Dadurch sollen Abstimmungen für die räumlich verteilten Luftfahrzeugbesatzungen erleichtert und beschleunigt werden.
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