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Dr. Luam Kidane Hammelrath: Von der Neurobiologie in die IT

4 min
26. August 2020

Luam Kidane Hammelraths akademischer Weg war schnurgerade. Auf das Abitur folgte ein Biologiestudium, anschließend promovierte sie in Neurobiologie. Doch dann orientierte sie sich neu. Ihr Traum von einer Forscherkarriere passte nicht zur Realität, interessante Inhalte allein reichten ihr nicht. Zu einem glücklichen Berufsleben gehört für sie auch die passende Arbeitskultur. Bei der BWI fand sie schließlich beides.

Dr. Luam Kidane Hammelraths Werdegang war zunächst von naturwissenschaftlicher Neugier getrieben: Biologiestudium, Promotion, Forschung. Allerdings fand sie sich in den in der Forschung üblichen Prozessen nicht wieder. Also orientierte sie sich in ihrem Berufsleben neu. Ihr Ziel für den zweiten Karriereweg: Sie wollte gerne beratend tätig sein, dabei einen Mehrwert für andere schaffen, Neues gestalten und analytisch arbeiten. Wichtig waren ihr auch Teamarbeit, Chancengleichheit, eine gute Feedbackkultur und, nach der Geburt ihrer zwei Kinder, auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Eine Bekannte machte sie schließlich auf die BWI aufmerksam. Berührungsängste vor der IT-Branche hatte sie nicht: „IT ist ein wesentlicher Teil unseres Lebens. Man muss kein Informatiker sein, um Konzepte und Anforderungsprofile zu erstellen – das Aufgabengebiet ist sehr vielfältig.“

Die anfängliche Herausforderung, sich als Neurobiologin in klassische Betriebswirtschaft und Geschäftsprozesse eines IT-Systemhauses sowie den Kunden Bundeswehr einzuarbeiten, bewältigte sie schnell – auch weil viele erfahrene Kollegen ihr dabei halfen und sie schnell ein BWI-weites Netzwerk aufbauen konnte.

Die menschliche Seite der IT

Hammelrath begann ihre BWI-Karriere im Trainingsmanagement und unterstützte bei der Schulung von SAP-Anwendern bei der Bundeswehr. Sie arbeitete sich in die einzelnen Projekte ein und stellte fest, dass es bei der Implementierung einer neuen Software nicht reicht, Usern zu zeigen, wo sie klicken müssen. Sie sollten direkt mit einbezogen werden: Was kann die Software? Welche Prozesse werden mit ihr verbessert? Was ändert sich im Arbeitsalltag jedes einzelnen Users? Welche Anforderungen kann die Software erfüllen – und welche nicht?

Im Zuge einer Reorganisation wechselte sie innerhalb der  BWI in die Business Unit ERP Conception and Design, die sich mit der Implementierung von IT-Lösungen bei der Bundeswehr beschäftigt. Statt sich ausschließlich um Schulungen zu kümmern, packt sie jetzt die „menschliche Seite“ der IT-Umstellung ganzheitlich an. Zusammen mit einem kleinen Team ist sie für das Veränderungsmanagement bei ERP-Projekten des Kunden zuständig. Das Ziel: Alle zukünftigen Nutzer wissen schon vor dem Go-Live einer neuen Software, was damit genau auf sie zukommt. Sie tragen die Veränderungen mit, freuen sich im Idealfall auf die neue Lösung und können schnell produktiv arbeiten.

Hammelrath ist die Schnittstelle zwischen IT-Fachexperten und Nutzern. Hier kann sie sowohl ihr analytisches Denken, als auch ihr Wissen über das menschliche Gehirn und die Psyche einsetzen. „Wir betreiben im Veränderungsmanagement kein Marketing, sondern befassen uns mit den Erwartungen und eventuellen Widerständen der User“, erklärt Hammelrath. „Wir bereiten sie bestmöglich auf die Umstellung vor und stärken ihre digitale Kompetenz. Dabei übersetzen wir zwischen den beiden Welten: IT-Fachexperten und Nutzer.“

„Digitalisierung ist viel mehr als nur die Einführung von IT. Digitalisierung wirft Prozesse um, sägt an alten Klischees und ermöglicht ganz neue Perspektiven.“

Dr. Luam Kidane Hammelrath, Senior Consultant bei der BWI

Das Wichtigste: die Nutzer

Die Anwender werden von Hammelraths Team mit verschiedenen Kommunikationsformaten bestmöglich auf die Umstellung vorbereitet: im persönlichen Austausch bei Infoveranstaltungen oder Workshops, über Newsletter, Blogs oder Wikis. Die Einzelgespräche mit den Usern führen meist deren direkte Vorgesetzte. Sie kennen ihre Mitarbeiter am besten und wissen, wo möglicherweise Unterstützung notwendig ist. Die Informationen für diese Gespräche stellt ihnen Hammelraths Team zusammen, sodass die Vorgesetzten alle Fragen kompetent beantworten können.

In einem ihrer aktuellen Projekte implementiert die BWI derzeit bei der Bundeswehr eine Praxissoftware für Fach-, Truppen- und Zahnärzte. Die Software ermöglicht es den Medizinern, Vorerkrankungen, Untersuchungsergebnisse und Medikamenteneinnahmen ihrer Patienten abzurufen – unabhängig davon, bei welchem Arzt innerhalb der Bundeswehr sie untersucht oder behandelt wurden. Hammelraths Team entwickelt den Plan, wie medizinisches Personal und Patienten über das neue System informiert werden. Sie brieft Vorgesetzte, sodass sie kompetente Ansprechpartner für ihre Mitarbeiter sind und Unsicherheiten von vorneherein ausräumen können.

„Wir vom Veränderungsmanagement werden in der Regel nicht als Feuerwehr, sondern zur  Risikoeindämmung in ein Projekt geholt“, erklärt Hammelrath. „Unser Fokus liegt auf den Nutzern. Wir können einen wertvollen Beitrag zum Projekterfolg leisten – das freut uns natürlich.“

Familienmensch und Globetrotter

Privat beschäftigt sich Hammelrath am liebsten mit ihren beiden Kindern, pflegt ihren Garten, geht Mountainbiken und macht viele kleine Familienausflüge zwischen Rhein und Sieg. Dank flexibler Arbeitszeiten und mobiler Arbeitsmöglichkeiten lassen sich Familie und Beruf gut vereinbaren. Im Urlaub und an den Wochenenden packt sie den VW-Bus und erkundet die Welt – zuletzt machte sie einen Roadtrip von der Champagne bis zur Atlantikküste.
 

„Man kann Kinder haben und Karriere machen. Es ist nicht immer einfach, aber durchaus machbar, wenn einem der Arbeitgeber Vertrauen entgegenbringt.“

Dr. Luam Kidane Hammelrath, Senior Consultant bei der BWI

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