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„BWI 20X0“ macht den Fitnesscheck für die Zukunft

4 min
24. Februar 2021

Für Unternehmen ist es wichtig, Trends und Entwicklungen früh zu erkennen und sich entsprechend aufzustellen. Manches lässt sich aber unmöglich vorhersagen. Je weiter voraus der Blick in die Zukunft geht, umso größer wird die Unsicherheit. Um damit besser umgehen zu können, geht die BWI neue Wege. Mitte letzten Jahres hat sie zusammen mit dem Fraunhofer-Institut das Vorhaben „Zukunftsanalyse BWI 20X0“ gestartet.

Wollen Unternehmen einen Blick in die Zukunft werfen, nehmen sie den gegenwärtigen Stand der Dinge als Ausgangspunkt und versuchen dann die kommenden Entwicklungen für die nächsten drei bis fünf Jahre daraus abzuleiten. Eine Version der weiter entfernten Zukunft aus der Gegenwart zu entwickeln, ähnelt aufgrund der zunehmenden Komplexität jedoch eher einem „Glaskugel“-Ansatz. Wer hätte vor zehn Jahren das Corona-Virus vorhergesehen? Denkt man in noch größeren Zeiträumen wird deutlich, wie unrealistisch es ist, konkrete Entwicklungen zielsicher vorherzusagen.

Die BWI nutzt daher einen strukturierten Foresight-Prozess, um sich fundiert mit der Zukunft und ihren Rahmenbedingungen in zwanzig oder dreißig Jahren auseinandersetzen zu können. Bei dieser Methode, die unter anderem auch die Bundeswehr und verschiedene Ministerien nutzen, wird nicht eine einzige Vision der Zukunft entwickelt, sondern ein Set aus ganz unterschiedlichen Szenarien nebeneinandergestellt. Im zweiten Schritt wird überlegt, wie eine Organisation aufgestellt sein müsste, um in den unterschiedlichen Szenarien gut bestehen zu können. Im dritten Schritt folgt dann quasi der Fitnesscheck. Welche erforderlichen Maßnahmen wurden schon getroffen und wo besteht noch Handlungsbedarf, um sich robust aufzustellen? Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden konkrete Handlungsoptionen entwickelt, um für die potenziellen Anforderungen möglichst gut vorbereitet zu sein.
 

Auswahl der richtigen Parameter

Um Komplexität zu reduzieren und zu einem verwertbaren Ergebnis zu kommen, hat das Projekt BWI 20X0 die relevantesten Umfeld-Parameter ermittelt, die Einfluss auf die zukünftige BWI haben. Unterstützt wird das Team der BWI vom Competence Center Foresight des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung. Die ermittelten Parameter wurden anschließend, gemeinsam mit rund 50 ausgewählten Mitarbeiter*innen der BWI, priorisiert. Darunter sind beispielsweise „Alterung der Gesellschaft“, „Digitale Souveränität“, aber auch „Desinformation und Fakenews“.
 

Das Team von BWI 20X0 hat von Oktober bis Dezember letzten Jahres in fünf Workshops verschiedene Trendannahmen zu den jeweiligen Parametern erarbeitet. Die Workshops waren thematisch in „Gesellschaft und Arbeit“, „Sicherheit im Wandel“ sowie „Digitale Transformation“ gegliedert. Neben der Geschäftsführung der BWI nahmen auch Vertreter der Bundeswehr und externe Experten an den Workshops teil. „Dabei ist wichtig, auch in extremen Szenarien zu denken“, erläutert Dr. Stefan Tilmes von der BWI das Vorgehen. „Auf diese Weise brechen wir dominante Wahrnehmungsmuster auf und sensibilisieren die BWI für einen bewussten Umgang mit Unsicherheiten und Veränderung.“
 

„Es ist wichtig, auch in extremen Szenarien zu denken.“

Dr. Stefan Tilmes, Leiter Strategic Projects Innovation & Technology, BWI

Prüfstein für die eigene Zukunftsfähigkeit

Die beispielsweise im Workshop „Digitale Transformation“ entwickelten Szenarien reichten vom „Digitalen Goldrausch“, in dem Deutschland und die Europäische Union umfangreich in Digitalisierung und Infrastruktur investiert haben und auf „Augenhöhe“ mit den USA und China agieren, bis hin zur völligen Abkehr von der Digitalisierung und Autarkiebestrebungen. Die Ergebnisse der Workshops werden dann zu wenigen „handhabbaren“, plausiblen Umfeld-Szenarien gebündelt. In einem weiteren Schritt untersucht das Team um Stefan Tilmes wie die BWI aufgestellt sein müsste, um in dem jeweiligen Umfeld-Szenario bestehen zu können. Was würde es zum Beispiel bedeuten, wenn Global Player unkontrolliert Quasi-Standards im Bereich IT und Datensicherheit setzen? Oder noch extremer: Wie muss die BWI als IT-Dienstleister reagieren, wenn es in Zukunft durch eine eingeschränkte Akzeptanz in der Bevölkerung zu einer starken Regulierung und Begrenzung der Digitalisierung käme? In der Folge leitet das Team aus den so gewonnenen Erkenntnissen konkrete Handlungsempfehlungen für die Gegenwart ab.
 

Durch dieses Vorgehen ist die BWI in der Lage, sich resilient und zukunftsfähig aufzustellen und besonders kritische Risiken zu minimieren. Ende des Jahres werden die Gesamtergebnisse der Zukunftsanalyse zur Verfügung stehen.
 
 

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