
Florian Zimmer: Vom Sieg in Deutschland zur EM
„Was macht Frank Leidenberger eigentlich?“ – Mit dieser Frage und einer gehörigen Portion Mut fing auf der Jubiläumsfeier in München alles an. Paul Reithmann, der gerade erst seine Ausbildung zum Fachberater Integrierte Systeme beendet hat, stand mit einigen Kolleg*innen aus dem Servicecenter in München zusammen als er kurzerhand auf Frank Leidenberger zuging und ihm genau diese Frage stellte: „Was machst du als Geschäftsführer eigentlich den ganzen Tag?“ Mit der Antwort die dann kam, hat Paul nicht gerechnet. „Ich habe mich ehrlich gesagt auf eine kurze und knappe Antwort eingestellt“, erzählt Reithmann später. Doch Frank Leidenberger erwiderte nur: „Schau es dir doch einfach mal an“. Gesagt – getan.
Einige Wochen später ist es soweit: Reithmann ist gemeinsam mit Ben Hennig, Auszubildender zum Fachinformatiker Systemintegration, von München nach Meckenheim gereist, um Frank Leidenberger zwei Tage zu begleiten: zu allem, was als Geschäftsführer eben anfällt. Wie sein Alltag aussehen kann, kriegen die beiden schnell mit: der Terminkalender scheint auf die Minute durchgetaktet und das Telefon klingelt trotzdem ständig. Stabsabstimmung, Jour fixe mit der Leitungsebene und noch ein WebEx-Meeting, alles vor dem Mittagessen. In einem einstündigen Termin reichen die Themen von der Aufstellung interner Server, über die Nutzung von Artificial Intelligence im Kampf- und Einsatztraining des US-Militärs hinzu strategischen Technologie-Trends wie AI TRISM (Artificial Intelligence Trust, Risk, and Security Management) und private cloud.
Reithmann und Hennig sind jedoch nicht nur als stille Begleiter dabei. Sie bekommen auch die Möglichkeit, Frank Leidenberger über seinen Alltag und seinen Beruf auszufragen: Welcher Teil seines Jobs ihm am meisten Spaß mache? „Ganz klar die Networking-Events – nicht nur wegen der Atmosphäre, sondern weil dort die ungefilterten Gespräche stattfinden.“ Wann er im Urlaub erreichbar sein müsse? „Immer“. Was er gerne bei der BWI ändern würden, wenn er könnte? „Ich würde gerne direkt mit der Bundeswehr, mit den Nutzern, kommunizieren.“
Und inwiefern er seine eigenen Ideen in der BWI verwirklichen könne? „Physisch nicht viel, aber ich kann Einfluss auf Entscheidungen, Beauftragungen und Ressourcen nehmen.“ Und genau dieser Teil seines Jobs ist im Anschlusstermin gefragt.
„Quantentechnologie erlebt einen neuen Boom“, eröffnen die Kolleg*innen aus dem Competence Center Quantum Technologies den Vortrag. „Europa ist in der Forschung zwar an der Spitze, hinkt aber in der Umsetzung hinterher.“ Und das wird den Expert*innen zufolge zum Problem. Denn Quantentechnologien würden künftig in der Lage sein, unsere heutigen Verschlüsselungen zu knacken. „Wir müssen uns darauf vorbereiten und reagieren, denn die sichere Kommunikation unserer Soldat*innen muss gewährleistet bleiben“, betonen Maja Kierdorf und Lucie Kogelheide, Competence Center Quantum Technologies.
An der Stelle ist Frank Leidenberger gefragt. „Es ist Auftrag der BWI, diese rasante und riskante Entwicklung aufzuzeigen und Lösungsansätze zu präsentieren.“ Als Geschäftsführer hat er die Aufgabe die Bedarfe in Bezug auf Ressourcen von sämtlichen Abteilungen zu sichten und dann zu priorisieren. Deshalb seien solche Termine und Vorträge sehr wichtig, so Leidenberger.
Auch bei Hennig und Reithmann hat der Vortrag Wirkung gezeigt: „Das ist wahnsinnig spannend – und ein wenig beängstigend.“ Generell sind die zwei jungen Mitarbeiter nach den zwei Tagen beeindruckt, wie vielfältig der Alltag von Frank Leidenberger ist und mit wie vielen unterschiedlichen Themen er sich beschäftigt. „Sein Arbeitstag ist von früh bis spät durchgetaktet und trotzdem strahlt er Ruhe, Gelassenheit und Kompetenz aus“, sagt Reithmann.
Beide sind überrascht, mit wie vielen externen Personen Frank Leidenberger Termine hat. „Der Einblick in Franks Tag war sehr interessant“, zieht Hennig am Ende sein Fazit. Seine Zusage zu dem Termin zeige auch Wertschätzung gegenüber den Fragen der jungen Kolleg*innen und Auszubildenden. „In so großen Firmen wie der BWI herrscht oft eine Distanz, zwischen Azubis und den Geschäftsführern“, so Ben. „Aber wir konnten hautnah dabei sein."
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BWI läuft durch das Jahr 2023