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BWI Summer School

Von der Idee­
zum erfolgreichen Pitch

3 min
8. Februar 2023

Arbeiten & Leben

Eine Woche Unialltag in den USA – und das mit der Unterstützung vom Arbeitgeber. Klingt ziemlich aufregend, oder? Die BWI ermöglicht es ihren dualen Masterstudent*innen, diese Auslandserfahrung zu machen. Absolvent Lothar erzählt von seinen Erlebnissen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

„Ihr geht auf die Kelley School of Business? Da könnt ihr euch aber schon ein bisschen was drauf einbilden“, sagt eine junge Frau in der benachbarten Sitzreihe im Bus zu Lothar Kroll anerkennend auf Englisch. Sie ist Studentin an der Indiana University, zu der auch die Kelley School of Business gehört. Das Gespräch ist freundlich, mutmachend – ganz anders als manch anderes, das Lothar und sein Studienkollege auf US-amerikanischen Boden geführt haben.

Kaum hatten die beiden vier Tage zuvor den Flughafen von Chicago verlassen, trafen sie einen Polizisten. Er riet ihnen, lieber den Fahrservice Uber zu nutzen und die Buslinien zu meiden. Die Straßen seien nicht sicher. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so schnell mit Kriminalität konfrontiert werden“, sagt Lothar. Während der Tage, die sie in Chicago verbringen, begegnet ihnen das Thema immer wieder: wenn sie abends unterwegs sind und in Gesprächen mit Uber-Fahrern. Doch kriminell kommt ihm die Stadt nicht vor. Ihm fällt vielmehr ein Gefälle zwischen arm und reich auf. Zum einen begegnen ihm Obdachlose und Armut, in anderen Straßen sieht er vor den Restaurants mehr als einmal Bentleys und Rolls-Royce parken. Er speichert Chicago als atemberaubende Stadt mit toller Atmosphäre und beeindruckender architektonischer Skyline ab.

Zwischen Zauberei und Kunst

Lothar sitzt in einem Greyhound, einem der amerikanischen Überlandbusse, und starrt aus dem Fenster, während sich die Umgebung langsam verändert. Von Chicago aus fahren sie mehrere Stunden bis nach Bloomington, das eine Autostunde südlich von Indianapolis liegt. Dort befindet sich die Uni, an der er eine Woche lang studieren wird. Wie es dazu kam? Seine deutsche Hochschule kooperiert mit seinem Arbeitgeber, der BWI GmbH. Während die Hochschule den Auslandsaufenthalt organisiert, finanziert die BWI die Reisekosten und die Unterkunft während des Moduls. Lothar ist dualer Masterstudent im Fach Wirtschaftsinformatik und steht am Ende seines Studiums. Das anstehende Modul „International Management“ ist sein letztes. Danach wird er sich nur noch auf seine Abschlussarbeit konzentrieren, die er bisher gut vorbereitet hat.

Als Lothar am Sonntag vor dem Start der Uniwoche das erste Mal den Campus betritt, staunt er über die Größe und die anmutigen Gebäude. Das Gelände ist riesig, die Gebäude sind unterschiedlichen Architekturstilen zuzuordnen, aber alle aus dem gleichen Material gebaut: Indiana Limestone. „Stilistisch erinnern die Gebäude teilweise atmosphärisch an Hogwarts“, stellt Lothar fest. Bei einer Führung über das Gelände erfährt er, dass in einigen Fluren der Fakultäten wertvolle Gemälde von Picasso und Jackson Pollock hängen. „Mit so einer geschichtsträchtigen und prunkvollen Universität hätte ich nicht gerechnet, so kannte ich es bisher nur aus Film und Fernsehen“, kommentiert Lothar. Er freut sich darauf, die nächsten Tage hier zu studieren.

© BWI GmbH/ Lothar Kroll

Stück für Stück zum gelungenen Pitch

Das Modul in dieser Woche richtet sich ausschließlich an die deutschen Studierenden von Lothars Uni. Sie finden sich in Gruppen von vier oder fünf Personen zusammen und haben fünf Tage Zeit, einen Business Case für den US-amerikanischen Markt zu entwickeln. Diesen stellen sie am Samstag einer Jury vor. Und am Sonntag reisen sie auch schon wieder ab. Lothar ist sich sicher, dass er mit der Aufgabe keine Probleme haben wird. Nach seiner Dienstzeit als Offizier der Bundeswehr wechselte er als Quereinsteiger zur BWI und hat mittlerweile viel Erfahrung im Beruf gesammelt: Bei der Innovationseinheit BWI innoX verantwortete er Experimente und nun unterstützt er die CIO Petra Jaschhof.

40 Studierende sitzen in einem Halbkreis aus Stuhl- und Tischreihen und lauschen den Worten des Professors. Lothar stellt schnell fest, dass dies mehr als eine Vorlesung ist – das Pult in der Mitte ist die Bühne, er und seine Kommiliton*innen sind das Publikum. Im Vergleich zum Lehrstil an ihrer Hochschule in Deutschland, der eher ruhig und sachlich ist, wird hier die Lehrkraft zum Entertainer. Der Professor schmückt seine Aussagen aus, gestikuliert ausladend dazu und baut eine Theatralik auf wie man es aus dem Fernsehen von US-Politiker*innen kennt. Ein Setting, das dem Masterstudenten widerstrebt. „Es ist nicht so, dass die Lerninhalte nicht spannend und hilfreich wären“, erklärt er, „aber es fällt mir durch das Drumherum ab und an schwer zu unterscheiden, was sachliche Information ist und was nicht.“

„Alle Lerninhalte der Woche haben uns peu à peu darauf vorbereitet, einen guten Pitch auszuarbeiten. Die Aufgabe war fordernd und spannend.“

Lothar Kroll, Masterstudent

Die Unterrichtstage sind in Themenblöcke eingeteilt. „Am Ende der Woche soll ein nutzerzentrierter Pitch entstehen“, erklärt Lothar. „Entsprechend trägt jeder Lernblock dazu bei, dass wir einen anderen Aspekt des Arbeitsprozesses kennenlernen und vertiefen.“ Sie besprechen, was eine Digital Supply Chain ausmacht, welche finanziellen Aspekte relevant sind und welche Strategie ratsam ist. Wie gutes Produktmarketing aussieht und schließlich, wie ein Pitch gelingt. Die Veranstaltungen finden entweder als Vorlesungen oder Workshops statt. Dazwischen und danach haben die Gruppen Zeit, um an ihrer Wochenaufgabe zu arbeiten.

Bekannte Innovation der BWI wird zur Pitch-Vorlage

Mit seiner Berufserfahrung bei innoX verschafft Lothar seiner Gruppe einen großen Vorteil. Nicht zuletzt, weil die vier sich für ein Produkt entscheiden, mit dem bei der BWI bereits experimentiert wird: „Inspiriert von der ‚BundesWEAR‘-App der BWI befassen wir uns damit, KI-gestützt den Körper zu vermessen“, erklärt Lothar. Im Szenario der Gruppe besteht die Jury aus Generälen der US Army. Sie gilt es von der Innovation zu überzeugen. „Dazu ist es wichtig, den Markt zu beleuchten und eine geeignete Marketingstrategie auszuarbeiten“, sagt Lothar. „Denn das Marketing funktioniert in Amerika anders als beispielsweise in Japan. Wir müssen ausreichend Kenntnisse erwerben, um am Ende die richtige Empfehlung auszusprechen: Lohnt es sich, diesen neuen Markt zu erschließen oder nicht? Das macht International Management aus.“

© BWI GmbH/ Lothar Kroll

Am Samstag fühlt sich Lothar bereit für die Präsentation. In seinen Gedanken geht er noch einmal alles durch. Insgesamt hat die Gruppe 15 Minuten Zeit, um ihre Arbeit vorzustellen. Anschließend beantwortet sie die Fragen der Jury. Die Schwerpunkte sind klar verteilt: Lothar leitet in das Thema ein. Er beginnt mit einem Elevator Pitch, um das Interesse der Jury zu wecken und ihnen eine kurze, prägnante Zusammenfassung des Produkts zu geben. Dabei muss er klar, präzise und überzeugend sein. Er hat 90 Sekunden Zeit. Im Anschluss beschreiben seine Gruppenmitglieder die Technologie hinter der App, zeigen die Finanzen auf und führen eine Live-Demonstration mit den fiktiven Kunden durch. Gemeinsam beantworten sie die Fragen der Jury. Nach einer halben Stunde kommt Lothar mit einem guten Gefühl aus der Präsentation: „Das Feedback war positiv und zudem sehr konstruktiv.“ Und auch das Gesamtergebnis des Moduls kann sich sehen lassen: Bei einer kleinen Abschiedsfeier am Samstagabend wird verkündet, dass alle Studierenden erfolgreich bestanden haben.

Nächste Station: US-Rundreise

Nun heißt es Koffer packen. Denn ein Großteil der Studierenden reist am nächsten Tag zurück nach Deutschland. Lothar hingegen hat seit Längerem einen richtig langen Urlaub geplant: Seine Reise führt rund vier Wochen lang durch die USA und Kanada. Während Lothar seine Kleidung in den Koffer auf dem Hotelbett räumt, denkt er über die Woche nach. „Das Modul war gut und der Austausch mit den Professoren hilfreich. Die Abschlussaufgabe war fordernd und spannend“, resümiert Lothar. Er kann gut nachvollziehen, warum die meisten Kommiliton*innen sich eine weitere Woche gewünscht hätten. Er zieht den Reißverschluss seines Koffers zu. „Ich bin dankbar für diese Möglichkeit. Wer so ein Angebot ermöglicht bekommt, sollte es annehmen. Meine Erfahrung hier war prägnant, dynamisch und mutmachend.“ Er zieht den Koffer vom Bett, prüft noch einmal, ob er auch nichts vergessen hat, und verlässt das Zimmer, um das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu entdecken.

„Ich bin dankbar für diese Möglichkeit. Wer so ein Angebot ermöglicht bekommt, sollte es annehmen. Meine Erfahrung hier war prägnant, dynamisch und mutmachend.“

Lothar Kroll, Masterstudent
© BWI GmbH/ Lothar Kroll

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