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Holger Weiland an seinem Arbeitsplatz mit Monitoren und Stehtisch.© BWI GmbH/privat
PORTRAIT Service Manager Holger Weiland

„Ich würde immer wieder zur BWI wechseln.“

4 min
16. Februar 2023

Die Arbeitswelt wird zunehmend mobiler, dezentraler und digitaler – auch bei der Bundeswehr. Truppenangehörige müssen sicher miteinander kommunizieren können. Dafür sorgt unter anderem Service Manager Holger Weiland von der Service Line Network WAN der BWI. Das jüngste Großprojekt: Ein deutschlandweites Netzwerk vollständig umzubauen.

Will eine Person, die bei der Bundeswehr arbeitet, eine E-Mail verschicken, öffnet sie das Mail-Programm, tippt die Nachricht ein und klickt auf „Senden”, fertig. Was simpel erscheint, ist für Service Manager Holger Weiland wesentlich komplexer. „Das macht sich nicht alles von selbst“, sagt er. Der Laptop, das Mail-Programm, selbst das Netzwerk müssen betrieben werden. „Der Computer hängt am LAN, das Signal geht an das lokale Netz, dieses gibt es weiter in das Weitverkehrsnetz, wo es quer durch die Republik auf einem Server in einem Rechenzentrum ankommt. Auch die Server müssen gebaut, bespielt und betrieben werden.“ Die komplette Kommunikationskette müsse aufeinander abgestimmt und eingespielt sein. Darum kümmert sich die Abteilung Network Service Management der BWI.

Holger ist vor 15 Jahren im Rahmen des HERKULES-Vertrags von Siemens zur BWI gewechselt und bereut es bis heute nicht: „Das Projekt fand ich sehr interessant. Es hat uns neue berufliche Möglichkeiten geboten, weswegen damals einzelne Kolleg*innen aus unterschiedlichen Abteilungen die Chance genutzt haben und die Firma gewechselt haben und sich bei der BWI etwas Neues aufbauen konnten. Das war schon eine coole Situation damals“, erzählt er. Seit seinem Beginn bei der BWI hat er in verschiedenen Bereichen gearbeitet und ist seit 2019 Service Manager.

Anders als seine Kollegin Susanne Wostal aus der Abteilung LAN (Local Area Network), die die Kommunikation innerhalb von abgeschlossenen Liegenschaften verantwortet, kümmern sich Holger und seine Kolleg*innen aus WAN (Wide Area Network) um die standortübergreifende Kommunikation innerhalb Deutschlands – und in Teilen auch für Auslandsdienststellen. Dazu gehört etwa die Bereitstellung von Internetzugängen für Soldat*innen in Truppenunterkünften. So haben die Bundeswehrangehörigen auch in ihrer Freizeit leichteren und stabilen Zugang zum Internet, um etwa mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben.

Von Flensburg bis Mittenwald sicher vernetzt

Die BWI betreibt in Deutschland ein eigenes Telekommunikationsnetzwerk über verschiedene Standorte. Carrier stellen die Leitungen zur Verfügung und die BWI erbringt darauf die kompletten Kommunikationsdienste, wie es ein kommerzieller Anbieter auch macht. Dieses Netzwerk dient zunächst der Bundeswehr selbst, aber auch der BWI und weiteren externen Kunden. „Das ist eine komplexe, aber auch spannende Sache“, betont Holger, und begründet: „Wir bekommen von Carriern blanke Leitungen zur Verfügung gestellt und veredeln diese über verschiedene Techniken so weit, dass die Bundeswehr- oder die BWI-Liegenschaften über dieses Netz einen Großteil ihrer Kommunikation sicher abfahren können.“

Das Projekt HERKULES hat 2007 mit der Übernahme der sogenannten weißen IT gestartet. Darunter wurden die nichtmilitärische Kommunikation, wie z.B. allgemeine Bürokommunikation, verstanden. Aktuell wird die BWI immer stärker in den Teil der militärischen Kommunikation und Systeme eingebunden und übernimmt dort teilweise bereits auch Betriebsaufgaben. So können sich die Soldat*innen verstärkt auf ihre Aufgaben und die Betreuung der rein militärischen Systeme konzentrieren. Gründe dafür können etwa Anforderungen an erhöhte Geheimhaltung oder sonstigen Rahmenbedingungen sein.

Außerdem muss die BWI in der Zusammenarbeit mit der Bundeswehr bestimmte Anforderungen an die Kommunikation erfüllen, wie etwa Vertraulichkeit, denn niemand darf von außen mitlesen oder mithören können. Die Verbindungen der Bundeswehr sind grundsätzlich basisverschlüsselt, ausgewählte Verbindungen werden aber auch zusätzlich chiffriert. „Unsere Lösungen beziehungsweise die Produkte, die wir verwenden, müssen außerdem vom Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) für den jeweiligen Schutzbedarf zugelassen werden“, erzählt Holger.

Aktuell liege die größte Herausforderung der Abteilung darin, das bundesweite Netzwerk vollständig umzubauen. Denn seit der Inbetriebnahme hat sich einiges geändert: „Es gibt neue Technologien, neue Hersteller, Verträge laufen aus und Anforderungen ändern sich“, zählt Holger auf. In den ersten Jahren des HERKULES-Projekts begann die BWI mit einem Netz, das im inneren Kernnetz, dem sogenannten Backbone, eine Kapazität von 2 x 10 Gigabit hatte. „Damals war das eine ganze Menge“, sagt er. Heutzutage liegt die Kapazität bei mehreren Hundert Gigabit. Die mehr als 780 Liegenschaften der Bundeswehr müssen nun also neu vernetzt werden.

Kommunikation der BWI als Best-Practice-Beispiel

Parallel dazu tut sich auch bei der BWI einiges: In der Vergangenheit nutze die BWI die gleiche Netz-Lösung wie die Bundeswehr. Doch mit dem technologischen Wandel ändern sich die Anforderungen des Systems und so hat die BWI entschieden, ihr gesamtes Netz auf eine neue Technologie umzustellen: das sogenannte Software-defined Networking (SDN). Die Methode beschleunigt nicht nur die Inbetriebnahme von Geräten, sondern vereinfacht auch zahlreiche Prozesse für die Techniker*innen. Statt wie bislang Gerät für Gerät mit einem vollständigen und komplexen Datensatz zu konfigurieren, können die angebundenen Router zentral gesteuert und eingestellt werden. „Und die Nutzer*innen am Computer spüren von den Veränderungen nichts.“ Etwa die Hälfte der BWI-Liegenschaften ist bereits umgerüstet. „Langfristig wollen wir im Eigenbetrieb zeigen, dass die Methode stabil und zuverlässig ist“, sagt Holger. „Wenn sich ein System bewährt hat, könnten wir die Lösung guten Gewissens der Bundeswehr und andere Kunden vorschlagen.“

Um die bundesweite Vernetzung kümmert sich das Team aus 20 Mitarbeiter*innen. Dabei haben sie im Detail unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte: Zum Teil befassen sie sich stärker mit kaufmännischen Angelegenheiten, andere legen den Fokus auf Carrier-Management oder pflegen die Kontakte zu Herstellern. Holger ist der verantwortliche Service Manager für den SDN-Service. Er kümmert sich um die Technik, Organisation, Prozesse, Finanzen – in Summe also um alles, was dieses Projekt anbelangt. „Das Besondere an diesem Bereich ist das stabile Umfeld, es sind noch viele Mitarbeiter*innen von damals dabei“, sagt Holger. „Ich wollte meinen Alltag hier nicht missen und würde immer wieder zur BWI wechseln.“

„Der Wechsel zur BWI hat uns neue berufliche Möglichkeiten geboten. Wir haben als Gruppe die Firma gewechselt und konnten hier etwas Neues aufbauen.“

Holger Weiland, Network Service Management BWI

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