
Eine digitale Lösung entwickeln, die Industrie, Handel und Privatpersonen in ihrem Streben unterstützt, den Umsatz von Kohlenstoff zu reduzieren. Das ist die Aufgabenstellung des internationalen Studierendenwettbewerbs „IT Challenge 2021“. Drei Auszubildende der BWI haben die Herausforderung angenommen, und entwickeln eine App, mit der sie sich unter 140 Teams an die Spitze setzen konnten.
Greenlist, so der Name der Applikation, ist eine digitale Einkaufsliste, die die CO2-ärmsten Produkte in einem Supermarkt empfiehlt. Hinter der Idee stehen Tilman Beyer, Christian Schuck und Jean-Pierre Hubach. Alle drei sind angehende Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und absolvieren parallel zu ihrer Ausbildung den Studiengang Wirtschaftsinformatik bei der BWI. Der vierte im Bunde von „Greenlist“ ist Paul Kunz, ein Kommilitone von Atos aus dem Studium an der Fachhochschule Südwestfalen.
Den ökologischen Fußabdruck verkleinern
„Es ist schön, auf diese Weise etwas gegen den Klimawandel tun zu können“, findet Tilman Beyer. „Außerdem können wir hier unser Wissen mal ganz anders anwenden. Wir sind sozusagen unsere eigenen Projektmanager und setzen unsere eigene Idee um. Dabei lernt man noch mal ganz anders.“ Das Ziel für ihn und seine Mitstreiter ist klar: Sie wollen mit ihrer App dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck möglichst vieler Menschen zu verkleinern.
Initiator der jährlichen IT Challenge ist der französische IT-Dienstleister Atos. Im Oktober 2020 startete die zehnte Ausgabe des jährlichen Studierendenwettbewerbs. Hochschulen aus der ganzen Welt waren aufgerufen, Ideen für digitale Lösungen einzureichen, die Unternehmen und Gesellschaft bei der Dekarbonisierung helfen, also dabei, den CO2-Umsatz zu reduzieren und damit, den Klimawandel zu bekämpfen. Das reicht von der Entwicklung einer funktionierenden Anwendung, über eine mobile App, bis zu einem Dienst oder einer Simulation. Die drei besten Finalisten haben die Möglichkeit, ihre Ideen umzusetzen. Unter diesen 15 Finalisten ist die App Greenlist.
„Alles selbst gemacht“
Im ersten Schritt konnte jeder seine Ideen einbringen. Die hat das vierköpfige Greenlist-Team anschließend nach festgelegten Kriterien wie technische Umsetzbarkeit, Image oder Einsparpotenzial an CO2 bewertet. Die Idee einer digitalen Einkaufsliste, die Empfehlungen für die CO2-ärmsten Produkte im jeweiligen Supermarkt gibt, erntete die größte Begeisterung in der Gruppe. Innerhalb weniger Tage entstand der komplette Pitch zur neuen Greenlist-App. „Es war von Anfang an eine Herausforderung, denn wir haben alles selbst gemacht. Wir haben das Team zusammengestellt, virtuell zusammengearbeitet, in eigenen Meetings, mit eigener Aufgabenverteilung und die ganzen technischen Sachen wie das User Interface designt“, so Christian Schuck.
Er und seine Team-Kollegen entwarfen zudem ein Logo und entwickelten ein Business Modell. „Wir haben es wie ein Start-up aufgezogen, wie bei der ‚Höhle der Löwen‘“, sagt Jean-Pierre Hubach, einer der “Gründer“. Die benötigten Umweltdaten liefert ihnen unter anderen das Start-up Eaternity. Gerade ist das Team dabei, potentielle Nutzer zu interviewen und die intuitive Handhabung ihrer App zu optimieren. Später soll sie sowohl auf Android-, als auch iOS-Geräten laufen. In der App kann der Nutzer sich ein eigenes Profil inklusive eigener Vorlieben, wie zum Beispiel veganer Ernährung oder „frei von Mikroplastik“ anlegen und die eigene Preisbereitschaft für CO2-ärmere Produkte festlegen. Dabei zeigt die mobile Applikation auch, wieviel CO2 mit jedem Einkauf reduziert wird.
„Wir haben es wie ein Start-up aufgezogen.“
Jean-Pierre Hubach, Auszubildender Anwendungsentwicklung/Student Wirtschaftsinformatik, BWIFinaler Test im Atos Competence Centre
Für die Vier geht es nun in die heiße Phase: Alle Ideen und die bisherige Planung müssen sie in der App technisch umsetzen. Außerdem suchen sie für den anstehenden Pitch noch einen Kooperationspartner unter den Supermärkten. Für die vier Azubis bedeutet das in den kommenden Monaten eine hohe Doppelbelastung. Denn neben der IT Challenge wollen sie ihre Abschlussarbeiten und Klausuren im Rahmen ihrer Ausbildung und ihres Studiums erfolgreich bestehen. „Die Umwelt ist ein wichtiges Thema und daher haben wir die Challenge angenommen“, sagt Tilman Beyer.
Bis zum 23. April müssen alle Arbeiten abgeschlossen sein und die App den finalen Test im Atos Competence Centre bestehen. Kann Greenlist überzeugen, geht es für die besten drei Teams im Juli virtuell zum internationalen Pitch vor die Atos-Jury. Sollten sie es soweit schaffen, wartet nicht nur ein Preisgeld von 10.000 Euro auf sie, sondern vielleicht auch der ein oder andere interessierte “Löwe“ für ihre Entwicklung. „Wir drücken dem Greenlist-Team die Daumen und, dass ihre Idee und die der anderen Teams Realität wird und einen möglichst großen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten kann. Ich möchte die App jedenfalls gerne als einer der ersten für meine Einkäufe nutzen“, sagt Martin Kaloudis, Chief Executive Officer der BWI.
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„Die Umwelt ist ein wichtiges Thema und daher haben wir die Challenge angenommen.“
Tilman Beyer, Auszubildender Anwendungsentwicklung/Student Wirtschaftsinformatik, BWIDas könnte Sie auch interessieren:

