
Mit Feuereifer bei der Sache: In nur drei Monaten hat die BWI-Innovationseinheit „Schmiede“ ihr erstes digitales Programmierprojekt (SoftWerk) zum 1. Oktober abgeschlossen. Die Aufgabe bestand darin, die von der Leitungsinformationszentrale (LIZ) erstellte Informationsmappe der Leitung des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) zu aktuellen sicherheitspolitisch relevanten Lageentwicklungen zu digitalisieren und dafür eine App zu entwickeln.
Die politischen Ereignisse weltweit bilden für die Leitung des BMVg eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Die LIZ-Mappe leistet dabei mit außen-, sicherheits- und verteidigungspolitischen Hintergrundinformationen weltweit einen wichtigen Beitrag.Deshalb erhalten unter anderem die Verteidigungsministerin und die Leitung des BMVg über die LIZ-Mappe einen tagesaktuellen Überblick mit einem Fokus auf alle ressortrelevanten sicherheits- und verteidigungspolitischen Ereignisse. Diese Informationen werden aus verschiedenen nationalen und internationalen, offenen und nicht offen zugänglichen Informationsquellen ausgewählt, verdichtet und bewertet. Bislang wurde die LIZ-Mappe mit Hilfe von Microsoft-Office-Produkten erstellt und anschließend versendet.
Auf Anfrage des BMVg hat die Schmiede im Juni 2021 begonnen, eine zeitgemäße digitale Alternative zu entwickeln: die digitale LIZ-Mappe. Entstanden ist ein Redaktionstool zur Erstellung von Artikeln sowie eine korrespondierende Leseanwendung zur Darstellung der erstellten Artikel. Derzeit steht diese als Webanwendung und künftig zusätzlich als App auf Endgeräten mit sicherer mobiler Kommunikation (smK) zur Verfügung.
Ein Redaktionstool, zahlreiche Funktionen
Die digitale LIZ-Mappe besteht aus zwei Webkomponenten – Redaktionstool und Leseanwendung –, dem Backend (Datenbank) und einer mobilen App. Diese hat die Schmiede vollständig selbst entwickelt und auf die Anforderungen der Leitungsinformationszentrale des BMVg zugeschnitten. Dazu gehört auch ein übergreifendes Rollen- und Rechtekonzept. Es regelt unter anderem die redaktionelle Freigabe der Artikel.
In der Leseanwendung wurde für die Nutzer*innen beispielsweise die Möglichkeit geschaffen, die archivierten LIZ-Mappen der letzten sieben Tage zu lesen. Außerdem bietet die Anwendung neben der Darstellung der Artikel mit Text und Bild eine Such- und Filterfunktion, mit der nach bestimmten Schlagworten oder in Kategorien gesucht werden kann. In einem nächsten Schritt soll bei zusätzlichem Informationsbedarf für die Ebene Minister*in die Möglichkeit einer direkten Auftragsgenerierung implementiert werden. Neben der Programmierung der beiden Webkomponenten, des Backends und der mobilen App hat die Schmiede auch zahlreiche Freigaben und Prozesse sowie die Überführung ins IT-System der Bundeswehr organisiert.

„Das hat die Abteilung I&T Engagement der BWI GmbH in Zusammenarbeit mit dem Kommando Cyber- und Informationsraum (KdoCIR) geleistet“, berichtet der Leiter der Schmiede, Jörg Plathner. „Ein toller Erfolg für uns alle! Die Zusammenarbeit mit dem KdoCIR und I&T Engagement verlief unkompliziert und extrem konstruktiv, obwohl hohe Sicherheitsanforderungen zu erfüllen und viele prozessuale Schritte zu gehen waren“, hebt er hervor.
Jörg Plathner ist auch sonst zufrieden mit der Arbeit seiner Innovationseinheit: „Wir haben innerhalb kürzester Zeit ein Minimum Viable Product (MVP) geschaffen. Dieses einsatzfähige Produkt können die Anwender*innen im Bundesverteidigungsministerium bereits seit dem 1. Oktober nutzen.“ Voraussetzung für eine Weiterentwicklung des aktuellen Prototyps ist eine Beauftragung durch das BMVg. Mit ihrem ersten SoftWerk hat die Schmiede getreu ihrem Auftrag zur Digitalisierung der Verwaltung der Bundeswehr beigetragen.
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