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Symposium in Berlin

Bundeswehr und BWI machen sich bereit für den Quantensprung

4 min
21. September 2023

Auch dieses Jahr widmete sich das Quantensymposium in Berlin ganz dem Thema Quantentechnologien. Die gemeinsame Veranstaltung von Bundeswehr und BWI lud am 13. und 14. September in Vorträgen, Panels und Workshops zum Dialog ein. Das gemeinsame Ziel von Bundeswehr, Forschung und Industrie: Schon heute auf künftige Technologie vorbereitet sein und Vorsprung gewinnen. Denn fest steht: Quantentechnologien 2.0 werden die Zukunft prägend gestalten.

Bereits Anfang der 2030er Jahre könnten Quantencomputer auf dem Markt sein. Ein Großteil der heute eingesetzten asymmetrischen Kryptographieverfahren könnte dann entschlüsselt werden. Schon jetzt werden verschlüsselte Daten im Sinne von „store now, decrypt later“ gesammelt, um sie in Zukunft auslesen zu können. In den letzten Jahren sind das Interesse und die Investitionen in Forschung und Entwicklung von Quantentechnologien enorm gestiegen. „Wir sehen, dass Technologien wie Quantum eine immer wichtigere Rolle in der Verteidigung unseres Landes spielen“, so Frank Völker, Leiter Competence Center Quantum Enabled Technologies, BWI GmbH. Was können wir also heute schon tun, um einen Schritt voraus und auf die Technologie von morgen vorbereitet zu sein?

Heute agieren, um morgen reagieren zu können

Warum diese Frage so wichtig ist, zeigt ein Gedankenexperiment: Es ist das Jahr 2030 in einer Welt, in der Kommunikation sicher ist. In der komplexe Einsatzszenarien sowie präzise Wettervorhersagen simuliert und adhoc modelliert werden können. Wir in der Lage sind Angriffe frühzeitig zu detektieren oder Schiffe und Fahrzeuge stundenlang ohne GPS durch feindliches Gebiet zu navigieren. „Und jetzt stellen Sie sich vor, wir können all das nicht – aber unsere Feinde können es.“ Das Ziel des Symposiums war es, durch Vorträge zu inspirieren, Ideen zu wecken und ein Mitwirken zu schaffen: „Wir müssen etwas tun, und wir müssen und werden es jetzt tun“, so Völker.  

Quantentechnologien: Wo wir heute stehen

Dr. Petra Wolff vom BMBF gab in ihrer Keynote „Handlungskonzept Quantentechnologien“ Einblicke in die Strategie der Bundesregierung. Quantenforschung werde nicht mehr nur als Forschung gesehen, sondern in die konkrete Anwendung geführt. Dazu wurden dieses Jahr Quantentechnologien und deren wirtschaftliche, gesellschaftliche und militärische Bedeutung als Grundlage für das Handlungskonzept der Bundesregierung mit aufgenommen. Mit rund 3 Milliarden Euro Finanzierung sollen Rahmenbedingungen für ein starkes Ökosystem geschaffen, Forschungsnetzwerke ausgebaut und wissenschaftliche wie staatliche Insitutionen gefördert werden.

 

 

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Aktuelle Forschungseinblicke gaben das Fraunhofer Institut und die UniBw und zeigten auf, was in Zukunft mit den Quantentechnologien 2.0 möglich sein wird. Aktuell arbeite man beispielsweise daran Quantenzustände zuverlässig zu erhalten. Im Bereich Quantensensorik verspreche man sich in Zukunft eine höhere Auflösung, Präzision im Bereich Navigation und autonomes Fahren sowie minimalinversive Verfahren in der Medizin.

Oberst i.G. Peter Paluch von der NATO machte in seinem Impulsvortrag „Multilaterale Innovationsinitiative der NATO“ deutlich, dass auch die NATO die Relevanz von Quantentechnologien längst erkannt und mit konkreten Konzepten, wie DIANA oder NIF, bereits wichtige Schritte getan hat. Im Bereich „Defence & Security“ gebe es laut Paluch aber noch Nachholbedarf: „Es erfordert einen gewissen „Change of mindset“, um Entscheidungsprozesse auf politischer und militärischer Ebene zu bauen und Althergebrachtes loszulassen“.

Rolle der BWI beim Quantensprung

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Eine Paneldiskussion zum Thema „Quantentechnologien und deren Auswirkungen auf IT-Dienstleistungen bei der BWI für die Bundeswehr“ befasste sich mit der Frage: Welche Rolle spielt die BWI dabei, Deutschland und die Bundeswehr nach vorne zu bringen? „Wir können entweder verlieren oder Schritt halten“, so Matthias Görtz, CTO der BWI. Der Quantencomputer werde einen relevanten Einfluss auf die gesamte Gesellschaft haben. Ähnlich dem Thema KI brauche es Zeit, bis sich ein breites Verständnis entwickelt. Die BWI wolle auf die Fähigkeiten hinter der Technologie schauen und frühzeitig das gesamte IT-System so aufbauen, dass die Quantentechnologien eingesetzt werden können und man hinsichtlich Kryptografie auf die Bedrohung der Quantencomputer vorbereitet sei.

Um dies zu schaffen, müssen Kollaborationen gefördert werden. „Ohne Vernetzung wird es nicht gehen“, so Oliver Muth von der Bundesdruckerei. Dabei sei Souveränität wichtig: Man dürfe nicht den Fehler machen, alles ins Ausland auszulagern, sondern vielmehr Fähigkeiten national bereitstellen. Dafür brauche es Innovationsförderungen, mehr Risikobereitschaft und Bildung: „Skill ist wichtig und wir müssen zusehen, dass wir den Skill in Europa behalten“, schließt Matthias Görtz die Diskussion.

Aktiver Dialog in Workshops: Quantenkommunikation und -sensorik

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Im Rahmen von Workshops erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit zu intensivem Austausch. Von Beiträgen zu quantensicherer Kommunikation, wie „Post Quantum Kryptografie in industriellen Anwendungen“ oder „Quantum Key Distribution – Von den Quantentechnologien zur Anwendung“ bis hin zu „Sensorik und ihre Relevanz für die Verteidigungsfähigkeit Deuschlands“ kamen Experten aus Forschung und Industrie zu Wort. Alle beschäftigte letztlich die gemeinsame Frage „Wie können wir „quantum ready“ werden?“

Mit einem Resümee ging das zweite Quantensymposium zu Ende: „Wir haben den gedanklichen Shift von der Technologie zur Anwendung hinbekommen und lernen durch den Austausch miteinander“, so Frank Völker. „Andererseits sind die Themen Risikobereitschaft und fehlendes Kapital schwer zu knackende Nüsse für die Marktbereitschaft“. Daher lautete sein Appell an das Plenum: „Es liegt an jedem von uns, Risikobereitschaft zu zeigen, vorauszudenken, Kooperationen einzugehen.“ Man müsse weniger iterativ und mehr mit ineinander übergreifenden Prozessen arbeiten. Die ersten Schritte sind bereits getan. Es gilt jetzt, Vorsprung zu gewinnen.

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